Moers Warteliste für citynahe Wohnungen

Moers · Bei der Immobilienmesse der Sparkasse am Niederrhein zeigten sich etliche Trends: Ältere suchen verstärkt Eigentumswohnungen in Innenstadtlage. Davon gibt es zu wenige. Immer weniger ziehen aus dem Ruhrgebiet an den Niederrhein. In die Dörfer wollen auch nicht mehr viele.

Sie wollen zurück nach Moers. Michael und Sabine Treck, beide aufgewachsen in der Grafenstadt, wohnen derzeit noch mit ihrer kleinen Tochter in Duisburg. "Aber eigentlich möchten wir, dass sie auch in Moers aufwächst", erzählt Sabine Treck. Deshalb sind sie an diesem Morgen zur "Immobilia" gekommen, der Immobilienmesse der Sparkasse am Niederrhein. Die junge Familie sucht nach einem "kleinen Häuschen, das nicht zu weit weg ist von der Innenstadt". Und der Preis muss natürlich stimmen.

Bilder der Objekte

Am Samstag und Sonntag, jeweils von 11 bis 17 Uhr, strömten einige Hundert Interessierte in die Räumlichkeiten der Sparkasse am Ostring. Auf einer Vielzahl von Schauwänden wurden zum Verkauf stehende Immobilien ausgestellt. "Neben dem, was wir auch sonst im Angebot haben, sind einige Neuzugänge dabei", erklärte Sparkassen-Berater Johannes Korfkamp. In kurzen Beschreibungen konnten die Besucher grundlegende Informationen und einige Bilder der Objekte einsehen.

Zu warm am Samstag

Am Samstag, dem ersten wirklich warmen Tag im Jahr, hielt sich der Zuspruch noch sehr in Grenzen. Das änderte sich gestern. Aber bedingt durch den verkaufsoffenen Sonntag wurde es gestern dann zeitweise ziemlich voll in der Sparkassen-Hauptfiliale. Das Publikum der Messe trennte sich in zwei Gruppen. Zum einen die jungen Paare, die wie die Trecks auf der Suche nach Häusern waren, und die Älteren, eher im Seniorenalter. "Besonders gesucht werden Eigentumswohnungen in direkter Stadtnähe", sagte Korfkamp. Das Haus auf dem Land wird für viele im Alter zu groß oder zu teuer und der Umzug in die Innenstadt zur Option. Aber angeboten wurden am Wochenende keine dieser Eigentumswohnungen – im Gegenteil, dafür gebe es bedingt durch die sehr starke Nachfrage eher eine Warteliste. Insgesamt sei der Immobilienmarkt am linken Niederrhein inzwischen relativ schwach. Zum Einzugsgebiet der Sparkasse am Niederrhein zählen auch Gemeinden wie Alpen oder Sonsbeck – die Bereitschaft, dort hinzuziehen, sinke. "Früher sind viele Leute aus dem Ruhrgebiet hierher gekommen und wollten bauen oder kaufen", so Korfkamp. Inzwischen handele es sich aber nur noch um einen örtlichen Markt, der Sprung über den Rhein sei zur Ausnahme geworden. Wer im Ruhrgebiet arbeite, überlege es sich bedingt durch immer höher werdende Spritpreise äußerst genau, an den Niederrhein zu ziehen.

(RP)
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