Moers Wache im Zentrum der Stadt
Moers · Seit 161 Jahren sorgt der Löschzug 1 rund um die Uhr und an allen Tagen im Jahr für die Sicherheit der Bürger. Von der großen Wache an der Essenberger Straße werden im Jahr durchschnittlich 100 Einsätze gefahren.
Groß prangt die Eins auf den Helmen des Löschzugs Stadtmitte. Durch seine zentrale Lage und die zweite Drehleiter im Stadtgebiet sind die Blauröcke von der großen Wache an der Essenberger Straße der meistbeschäftigte Löschzug in der Grafenstadt. Zu rund 100 Einsätzen werden die Kameraden in jedem Jahr alarmiert.
Einsätze in anderen Stadtteilen
Gemeinsam mit dem im selben Gebäude untergebrachten Löschzug Asberg decken sie die gesamte Stadtmitte ab, außerdem Vinn, Meerbeck, Mattheck und Asberg. Bei bestimmten Alarmstichworten, wie "Feuer — Menschenleben in Gefahr" rückt der Löschzug auch in die Gebiete der anderen Löschzüge mit aus. Gerade wegen der in Stadtmitte stationierten zweiten Drehleiter. Die andere Drehleiter wird von der hauptamtlichen Wache in Hülsdonk besetzt. Am meisten ist der Löschzug auch bei Sturmlagen beschäftigt. Denn dann ist die Drehleiter oft gefordert um Bäume von angeknacksten Ästen zu befreien.
"Wir haben durch die Innenstadtlage viele Brandmeldeanlagen in unserer Alarmstatistik und weniger echte Brandeinsätze", erzählt der Löschzugführer Ulrich Boos. Aber auch dieses Jahr ging der Piepser, den jeder freiwillige Feuerwehrmann am Gürtel hat schon viermal für Feuer in bewohnten Gebäuden. Neben der Brandbekämpfung ist der Löschzug 1 auch für Ölbeseitigung auf Gewässern zuständig. Dafür hat er ein kleines Boot und eine 80 Meter lange schwimmende Ölsperre. Außerdem gehört die Abwehr von ABC-Gefahren (Atomar, Biologisch, Chemisch) zu den Sonderaufgaben des Zuges.
Dafür erhalten einige der 40 Mitglieder eine spezielle Ausbildung. Neben vielen Großbränden haben sich so auch mehrere Tanklastzugunfälle 1996 und ein umgefallener Salzsäurelaster 1999 in das Gedächtnis der Feuerwehrleute eingebrannt. Für dieses breite Einsatzspektrum verfügt der Löschzug Stadtmitte über insgesamt fünf Fahrzeuge: zwei große Löschfahrzeuge, die Drehleiter, einen Logistik-Lkw und einen Mannschaftsbus. Seit 2007 ist der Löschzug 1 an der Essenberger Straße untergebracht, zuvor war das Domizil am Südring. Jedes Mal, wenn der Piepser tagsüber geht, müssen sich die Wehrleute zu ihrer neuen Wache durch dichten Verkehr quälen.
Die Baustellen sind nicht nur für den normalen Verkehrsteilnehmer ein Ärgernis, sondern nicht selten auch für die Feuerwehrleute, die mit Sonderrechten kaum durch den dichten Stau kommen. "Viele Leute glauben, hier hätte 2007 die zweite Berufsfeuerwehrwache aufgemacht, aber in unserem Gerätehaus sind nur Ehrenamtliche untergebracht", sagt Ulrich Boos. Der Brandinspektor und sein Stellvertreter Peter Ranft würden sich wünschen von der Bevölkerung mehr wahr genommen zu werden. Das würde auch bei der Nachwuchsgewinnung helfen, die gerade in der eher anonymen Innenstadt schwierig sei.