Zu wenig Impfstoff im Kreis Wesel Warum es vorerst keine Erstimpfungen in den Impfzentren gibt

Kreis Wesel · Aktuell können keine Termine für Erstimpfungen ausgemacht werden. Auch Menschen, die krankheitsbedingt höher priorisiert wurden, müssen warten.

 Eine Kabine im Moerser Impfzentrum am St.-Josef-Krankenhaus.

Eine Kabine im Moerser Impfzentrum am St.-Josef-Krankenhaus.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Wie der Kreis Wesel am Freitag mitteilte, gibt es vorerst keine Möglichkeit, Termine für Erstimpfungen im Impfzentrum in Wesel und am Standort Moers zu bekommen. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes NRW habe zwar darüber informiert, dass ab Montag, 7. Juni, die Priorisierung für die Corona-Schutzimpfung aufgehoben ist, teilt der Kreis mit. Dennoch, heißt es weiter, werde es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich sein, Termine zur Erstimpfung im Impfzentrum und am Standort Moers zu vereinbaren.

Grund hierfür ist der Mangel an verfügbarem Impfstoff und eine fehlende Zuweisung von zusätzlichen Impfdosen durch das Land NRW. Nach Vorgabe des Landes dürfen die Impfzentren kurzfristig gelieferte Impfstoffmengen und übrig gebliebene Impfdosen ausschließlich für anstehende Zweitimpfungen verwenden, sofern nicht bereits Termine zur Erstimpfung für diesen Zeitraum vereinbart worden sind. „Die Aufhebung der Impfpriorisierung weckt bei den Menschen eine große Hoffnung auf ein zeitnahes Impfangebot“, sagt Krisenstabsleiter Lars Rentmeister. „Durch die strikten Landesvorgaben können wie diese leider vorerst noch nicht erfüllen.“

Das gilt auch für diejenigen, die trotz erfolgreichem Priorisierungsantrag und bereits erhaltenem Impfangebot noch keinen konkreten Termin vereinbart haben. Aktuell sei noch nicht klar, wann wieder Terminbuchungen zur Erstimpfung im Impfzentrum Wesel und am Impfstandort Moers möglich sein werden, teilt der Kreis mit. Auch Menschen, die krankheitsbedingt höher priorisiert wurden, könne erst dann ein erneutes Impfangebot unterbreitet werden. Vormerkungen bei Haus- beziehungsweise Fachärzten seien aber weiterhin möglich. Grundsätzlich ist die Impfkampagne in NRW ab dem 7. Juni in einem Dreiklang organisiert.

Impfzentren Das Land ist für die Impfzentren zuständig und stellt diesen fortlaufend Impfdosen zur Verfügung. Der Bund beschafft den Impfstoff. Laut MAG erhalten die Länder im Juni pro Woche für Erst- und Zweitimpfungen fortlaufend rund 2,5 Millionen Impfdosen. NRW, heißt es, erhalte davon etwa 530.000 Impfdosen pro Woche.

Arztpraxen Die nordrhein-westfälischen Arztpraxen werden vom Bund über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel mit Impfdosen versorgt. Sie können grundsätzlich – je nach Verfügbarkeit – Impfdosen von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson direkt über dieses System bestellen. Ab dem 7. Juni werden auch die Kinder- und Jugendärzte in die Impforganisation einbezogen. Sie können ab diesem Zeitpunkt ebenfalls Impfdosen für Kinder- und Jugendliche ab 12 Jahren bestellen. Grundsätzlich bleibt es den jeweiligen Arztpraxen überlassen, in welcher Reihenfolge und an welche Patienten Impftermine auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Impfdosen vergeben werden. Die Priorisierung findet also im Wartezimmer statt.

Betriebsärzte Betriebsärzte werden ab dem 7. Juni neu in die Impforganisation mit einbezogen. Sie werden ebenfalls vom Bund über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel mit Impfdosen beliefert. Betriebsärzte impfen grundsätzlich in eigener Verantwortung.

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