Moers Vor Problemen kapituliert

Moers · Superintendent Ferdinand Isigkeit will die Mobbing-Gerüchte widerlegen. Der Rücktritt des Presbyteriums sei nicht aus einer Haltung gegen einen Pastor heraus geschehen, sondern Folge einer "Leitungskrise".

 Ist es in der evangelischen Kirchengemeinde Repelen kurz vor zwölf? Auf jeden Fall hängt der Haussegen schief in der Dorfkirche.

Ist es in der evangelischen Kirchengemeinde Repelen kurz vor zwölf? Auf jeden Fall hängt der Haussegen schief in der Dorfkirche.

Foto: Kress

Superintendent Ferdinand Isigkeit und sein Vertreter Torsten Maes möchten die Gerüchte, Pastor Jens-Uwe Bratkus-Fünderich sei gemobbt worden, unbedingt widerlegen. Der Rücktritt des Presbyteriums sei nicht aus einer Haltung gegen einen Pastor heraus geschehen, sondern Folge einer "Leitungskrise", wie Pastor Maes sich ausdrückt. Die Presbyter sahen sich mit den zu leistenden Aufgaben überfordert.

Der Rücktritt des Presbyteriums sei keinesfalls mit dem Kirchenkreis abgesprochen gewesen. In Repelen wurde gemunkelt, dass sich der größere Teil des Presbyteriums zu Pastor Wagener hingezogen fühle. Der geht nächstes Jahr in den Ruhestand. Um zu verhindern, dass dann Pastor Bratkus-Fünderich weiter arbeiten kann, wie er wolle, habe das Presbyterium durch seinen Rücktritt den Bevollmächtigtenausschuss (BVA) gezielt auf den Plan gerufen. Das sind aber offenbar nur Verschwörungstheorien.

Fest steht, dass die meisten Presbyter vorhatten, sich im Februar nicht wieder wählen zu lassen. Die Probleme der Gemeinde waren längst bekannt. Bei der Visitation durch den Kreissynodalvorstand (KSV) wurde dann noch einmal deutlich formuliert, dass ein Haushaltsdefizit besteht (44 000 Euro), die Gemeinde zu viele sanierungsbedürftige Gebäude besitzt und die Arbeitsbereiche sehr weit verzweigt seien. Nach Meinung der Mehrzahl der Presbyteriumsmitglieder wäre man innerpresbyterial nicht mehr weitergekommen bei der Lösung der anstehenden Probleme.

Es standen schon neue Gemeindemitglieder bereit, die sich im Februar wählen lassen wollten. Die wenigsten haben Leitungserfahrung. Wann das nächste Presbyterium gewählt wird, entscheidet der BVA. Am 5. Januar ist seine konstituierende Sitzung. Natürlich wird der Ausschuss die Finanzlage streng kontrollieren. "Die Gemeinde ist zu üppig mit Gebäuden ausgestattet", sagt Isigkeit. Ein Verkauf von Pfarr- und Gemeindehaus ist nicht abwegig. Auch das Clarenbachhaus wird unter die Lupe genommen, genauso wie der Offene Ganztag an der Felke-Schule. Bis Ende des Schuljahres läuft dort der Vertrag. Die Kirchengemeinde hat in Repelen 39 Mitarbeiter, davon 15 Vollzeitkräfte.

(RP)
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