Neukirchen-Vluyn Vluyner Platz bleibt schwieriges Pflaster

Neukirchen-Vluyn · Nach zahlreichen Gesprächen mit den Anliegern gibt es noch keinen Durchbruch zu einem Sanierungskonzept.

 Diese Aufnahme des Vluyner Platzes stammt aus dem Jahr 2008. Schon damals wurde um eine Lösung für die Sanierung gerungen. Getan hat sich seither wenig.

Diese Aufnahme des Vluyner Platzes stammt aus dem Jahr 2008. Schon damals wurde um eine Lösung für die Sanierung gerungen. Getan hat sich seither wenig.

Foto: Klaus Dieker

Viele Gespräche zwischen Verwaltung und Anliegern über die Sanierung des Vluyner Platzes hat es in den vergangenen Monaten gegeben. Doch eine Bündelung der Interessen, eine klare gemeinsame Linie ist noch nicht zu sehen. Zu diesem Schluss kommt die Verwaltung in ihrer Vorlage für den nächsten Bau-, Grünflächen und Umweltausschuss am 11. November.

Der Vluyner Platz steht auf der Liste der Sanierungsvorhaben in Neukirchen-Vluyn weit oben. Im vergangenen Winter musste der Platz gesperrt werden, weil der Frost die Pflasterplatten hochschob. Das bedeutete nicht nur für die Zulieferer der dortigen Geschäfte ein Problem, auch der Wochenmarkt musste vorübergehen ausweichen.

Die Besitzverhältnisse des Platzes sind kompliziert: Nur der innere Kern gehört der Stadt, rundum sind Parzellen im Besitz der Hauseigentümer. Das machte eine Lösung lange Jahre fast unmöglich, denn die Kaufangebote der Verwaltung waren in den Augen der meisten Anlieger nicht ausreichend. Anfang 2013 hatte die Verwaltung nun die Möglichkeit ins Gespräch gebracht, den Platz auch ohne den Erwerb der Parzellen zu sanieren. Doch das stößt bei vielen Anliegern auf Widerstand, wie die Ausschussvorlage einräumt: "Der städtische Versuch, durch den Rat eine Widmung der Flächen sowie eine Einzelfallsatzung beschließen zu lassen, wurde von vielen Befragten als Versuch einer Enteignung gewertet, um sich hier stadtseitig beitragspflichtiges Baurecht zu verschaffen." Angesichts dieser grundlegenden Differenzen wirken Einzelheiten über die künftige Gestaltung des Platzes eher zweitrangig. Bemängelt worden sei in den Gesprächsrunden zum Beispiel, dass die Fläche "unattraktiv und altmodisch" sei und dass Fahrradständer und mehr Beleuchtung nicht schaden könnten. Doch die Meinungen der Eigentümer gehen auch vielfach auseinander. Ältere Anlieger möchten ihre Ruhe haben, keine Belebung des Platzes. Manchen Geschäftsleuten würde es dagegen gelegen kommen, wenn auch Pkw-Verkehr auf dem Platz erlaubt würde, damit die Kunden näher an den Geschäften parken.

"Eine Lösung wird sich voraussichtlich verschieben", meint Norbert Wehren, FDP-Ortsvereinsvorsitzender und selber Anlieger des Vluyner Platzes. "Die Bürger vor Ort sind verunsichert." Das bestätigt auch die Verwaltung in ihrer Vorlage: Für die Betroffenen sei es wichtig zu erfahren, wie hoch die Anliegerbeiträge bei einer Sanierung ausfallen könnten.

Nach der Einschätzung von Jens Stachowitz von der Kommunalberatung, der die jüngsten Gespräche geleitet hatte, reichen die "bislang vorgelegten Sanierungsvarianten des Ingenieursbüros Szukat für den Vluyner Platz" nicht aus, um einen Kompromiss zu erzielen. Die Verwaltung solle dem Rat nicht eine Widmung der Fläche als Beschlussvorlegen, bevor der erste Workshop stattgefunden habe, rät der externe Moderator.

Die Verwaltung wiederum schlägt vor, gemeinsam mit dem Ingenieursbüro eine erweiterte, eventuell mit "höherem finanziellen Aufwand" verbundene Planung zu erarbeiten, die eine Grundlage für den ersten Workshop bieten soll. Dieser wird voraussichtlich erst im nächsten Jahr stattfinden.

(RP)
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