Großprojekt in Moers Verkehrskonzept für Edeka – Stadt rechnet mit Entlastung

Moers · Dank einer neuen Ampel soll der Verkehr aus der Jockenstraße künftig besser in Richtung Rheinberg fließen. Die Ampelschaltung wird komplett überarbeitet.

 Auf der freien Fläche rechts entsteht die neue Edeka-Zentrale. Foto: crei

Auf der freien Fläche rechts entsteht die neue Edeka-Zentrale. Foto: crei

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Am Ende könnte alles besser werden – auch, was den Verkehr auf der Rheinberger Straße betrifft. Die Stadt Moers geht jedenfalls davon aus, dass sich die Situation mit der Umsetzung des Verkehrskonzeptes für das neue Nahversorgungszentrum in Untfort, für das seit einigen Tagen die Baugenehmigung vorliegt, entspannt. Dafür sollen vor allem eine neue Ampel und eine auf das zusätzliche Verkehrsaufkommen angepasste Ampelschaltung sorgen. „Die Abstimmung war umfangreich, schließlich sind mit der Stadt Moers, dem Landesbetrieb StraßenNRW und Edeka drei Baulastträger involviert“, sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder. „Jetzt geht es an die Umsetzung.“

Wie berichtet, bekennt sich der Handelsriese Edeka zum Standort in der Grafenstadt und baut für gut 120 Millionen Euro in Utfort ein nagelneues Nahversorgungszentrum nebst Verwaltung für mindestens 700 Mitarbeiter. 15.000 Quadratmeter Natur sind in den vergangenen Wochen an der Rheinberger Straße gewichen. Eröffnung soll im Frühjahr 2021 sein.

Für die Baufahrzeuge wird zunächst eine Planstraße inklusive Kanal als Verlängerung der Kampstraße/Ecke Rheinberger Straße angelegt. Die neue Verwaltung in Utfort soll sich über vier Etagen auf rund 24.000 Quadratmetern erstrecken. Neben den Büroflächen für die Edeka-Mitarbeiter werden ein Schulungszentrum, ein modernes E-Center und ein Trinkgut-Getränkemarkt gebaut. Das Verkehrsgutachten geht von insgesamt rund 7300 Kfz-Fahrten täglich: zum und vom Nahversorgungszentrum, von Montag bis Freitag. Der prognostizierte neu entstehende Verkehr ist mit 5300 Fahrten eingerechnet. Und selbstverständlich muss der irgendwo „hin“.

Auf der Rheinberger Straße wird es deshalb in Fahrtrichtung Rheinberg auf Höhe der Jockenstraße eine neue Ampel geben. „Die Gutachter haben herausgefunden, dass es im Moment vor allem nachmittags schwierig ist, aus der Jockenstraße links in Richtung Rheinberg abzubiegen“, sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder. „Die neue Ampel soll dafür sorgen, dass der Verkehr an dieser Stelle besser fließt.“ Zum anderen wird auf der Rheinberger Straße, ab der Autobahnabfahrt A42 bis zum Edeka-Gelände, die komplette Ampelschaltung neu programmiert. Stichwort: grüne Welle. „Die Schaltung ist schon lange nicht mehr überarbeitet worden, das ist auch nicht mal eben so gemacht“, sagt Schröder. „Unter Umständen entspricht sie schon jetzt nicht den aktuellen Verkehrsströmen.“

Dass durch die neue Verkehrsplanung keine Radwege wegfielen, sei sowieso selbstverständlich, sagt Schröder. Ausschließlich für den Lieferverkehr soll es unabhängig davon in Höhe der Kampstraße eine zusätzliche Rechtsabbiegerspur auf das Edeka-Gelände geben. Die Gutachter gehen von täglich rund 90 Lieferungen, also 180 Fahrten pro Tag von Montag bis Freitag aus. Davon, heißt es im Gutachten, würden 45 Prozent mit Lkw „über 3,5 Tonnen“ durchgeführt. „Verkehrsplanung geht immer von dem Erwartbaren und Ermittelbaren aus, und sie ist ein Prozess“, sagt Thorsten Schröder. „Deshalb werde die Situation vor und nach dem Bau beziehungsweise dem Bezug des Nahversorgungszentrums beobachtet. „Es wird geschaut, ob Maßnahmen so greifen, wie sie greifen sollen. Im Zweifel wird nachjustiert.“

Fest steht: Anwohner beklagen bereits heute, dass ihre Straßen als schnelle Alternativstrecke genutzt werden, wenn sich der Verkehr auf der Rheinberger Straße staut. Und die Utforter befürchten, dass alles noch schlimmer wird, wenn das Edeka-Center samt Verwaltung den Betrieb aufnimmt. 97 Anwohner der Jocken- und der Liebrechtstraße haben dazu vor einem Jahr einen Bürgerantrag eingereicht und die Einführung von Bodenschwellen gefordert.

Die Verwaltung betont, Tempokontrollen und Verkehrszählungen an der Jockenstraße im Juni 2018 hätten nichts Auffälliges ergeben. An der Liebrechtstraße wurde bislang nicht gemessen.

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