Moers Verein engagiert sich für altes Römerlager

Moers · Der Verein Castra Asciburgium ist seit diesem Jahr Pate des städtischen Bodendenkmals in Asberg. Derzeit ist es nur durch eine Geschichtstafel gekennzeichnet, bald schon soll es einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

 Jürgen Sommerfeld (Fachdienst Grünflächen), Denkmalpflegerin Gudrun Rapp, Thomas Maas und Roland Lietzow (v.li.) auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück in Asberg.

Jürgen Sommerfeld (Fachdienst Grünflächen), Denkmalpflegerin Gudrun Rapp, Thomas Maas und Roland Lietzow (v.li.) auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück in Asberg.

Foto: Klaus Dieker

Vor drei Jahren hat sich der Moerser Verein "Castra Asciburgium" gegründet — jetzt hat er eine neue, wichtige Aufgabe: Die derzeit rund 20 Mitglieder des Vereins sind seit dem 1. Januar diesen Jahres als Paten Hüter eines rund 2000 Quadratmeter großen städtischen Bodendenkmals auf dem Gebiet des einstigen Asberger Römerlagers.

Mehr als 2000 Jahre ist es her, dass die Römer einst auf dem heutigen Gebiet von Moers-Asberg ein großes Soldatenlager unterhielten. Seine Aufgabe war es unter anderem, die Region rund um die Mündung der Ruhr in den Rhein zu überwachen, und die Versorgungs- und Handelswege zu den weiter nördlich gelegenen römischen Provinzen zu sichern. All das weiß man seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts von gezielten archäologischen Ausgrabungen, aber auch durch zufällige Funde bei Hausneubauten. Doch wie haben die Soldaten damals in ihrem Lagerdorf gelebt, und wie die zahlreichen Handwerker und Händler drum herum? Das zu erforschen und wieder lebendig werden zu lassen, hat sich der Moerser Verein "Castra Asciburgium" zum Ziel gesetzt, was ihm bisher schon zweimal mit der provisorischen Errichtung eines kleinen Römerlagers zum internationalen Tag des Denkmals vor dem Moerser Schloss recht gut gelungen ist.

Das auf den ersten Blick eher wie eine verwilderte Wiese wirkende Grundstück enthält unterhalb der oberen Erdschicht zahlreiche Grundmauerreste von soldatischen Unterkünften und einer damals aus Holz und Erde errichteten Umfassungsmauer, wie man aus vorherigen Ausgrabungen weiß. Die dabei ebenfalls gefundenen Alltagsgegenstände sind heute allesamt Teil einer umfangreichen, römischen Sammlung des Landschaftsverbandes Rheinland.

Eine Sache, über die der Vorsitzende von "Castra Asciburgium" Thomas Maas und seine Vereinskollegen froh sind. So müssen sie nicht mit gierigen Raubgräbern rechnen, wenn sie im Frühjahr mit der Pflege des Paten-Grundstückes beginnen. Zurzeit ist das noch lediglich durch eine von der Asberger Stadtführerin und Römerfreundin Anne-Rose Fusenig gestiftete, städtische Geschichtstafel gekennzeichnet, doch in Zukunft will der Verein dort nicht nur weitere historische Merkmale etablieren, sondern das Areal auch in Form von Besichtigungs- und Vortragsaktionen einer breiteren Öffentlichkeit bekanntmachen. "Mit aller Vorsicht natürlich", wie Thomas Maas bei einem Besichtigungstermin vor Ort erklärte. "Ein Bodendenkmal wie dieses muss sehr vorsichtig behandelt werden, da darf man nicht einfach unkontrolliert irgendwelche Befestigungen für ein Zeltlager in die Erde hämmern." Für Jürgen Sommerfeld vom Fachdienst Grünflächen und die städtische Denkmalspflegerin Gudrun Rapp ist die Zusammenarbeit mit dem Moerser Römerverein ein "echter Glückstreffer". "Wir freuen uns immer wieder über bürgerschaftliches Engagement, und in diesem Fall ganz besonders."

(lang)
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