VdK Niederrhein Mehr Pflegekräfte und verbesserter ÖPNV

Kreis Wesel · Der VdK Sozialverband Niederrhein zieht seine Jahresbilanz und stellt dabei die wichtigsten Forderungen für das kommende Jahr vor. Hierbei macht sich der Verband vor allem für die Rechte von Senioren stark.

 Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln könnten in Deutschland bis zum Jahr 2035 rund 490.000 Pflefekräfte fehlen.

Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln könnten in Deutschland bis zum Jahr 2035 rund 490.000 Pflefekräfte fehlen.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Der VdK Sozialverband am Niederrhein hat in einem aktuellen Bericht Zahlen und Forderungen vorgestellt.

Was steht hinter dem Namen VdK? Gegründet wurde der „Sozialverband VdK“ Deutschland im Jahr 1950 unter dem Namen: „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands“. Mit den Jahren entwickelte sich der Verband thematisch vom Kriegsopferverband zum größten Sozialverband weiter.

Wie groß ist der Verband?

Nimmt man die Kreise Wesel, Kleve und die Stadt Duisburg zusammen, so zählt der Verein 29.643 Mitglieder (Stand Dezember 2019). Davon stammen die meisten Mitglieder mit 44 Prozent aus dem Kreis Wesel. Am Niederrhein gibt es derzeit 52 Ortsverbände – drei weniger als im Vorjahr. Davon liegen 26 im Kreis Wesel. Moers hat vier Ortsverbände und hat 2468 Mitglieder.

Mit diesen Themen beschäftigt sich der VdK generell?

Der Sozialverband setzt sich schwerpunktmäßig für die Rechte von Senioren ein. Die Themenbreite reicht von Alterssicherung, gesetzlicher Krankenversicherung über Pflege bis zu Barrierefreiheit. Auch Präventionsarbeit, die Rehabilitation und diskriminierungsfreie Teil­habe von Menschen mit Behinderungen, Armutsbekämpfung und Hilfe bei Versicherungsfragen deckt der Verband thematisch ab. Positionspapiere zu den einzelnen Themen sind auf der Internetseite: www.vdk.de zu finden.

Welche konkreten Forderungen hat der VdK am Niederrhein?

Da die Altersgruppe der 65 bis 80-Jährigen in den kommenden zehn Jahren auf 58 Prozent ansteigen wird, setzt der Sozialverband Niederrhein seine Schwerpunkte auf den demografischen Wandel. Themen wie Pflege und auch Barrierefreiheit im ÖPNV zählen dabei zu den wichtigsten Themen. „Der ÖPNV wird immer teurer und zeitgleich wird er doch immer wichtiger“, sagt Hort Vöge, Vorsitzender des Sozialverbands VdK NRW.

Wie will der VdK die Pflegesituation am Niederrhein verbessern?

Nach Berechnungen des Kreises Wesel leisten pflegende Angehörige derzeit einen Gegenwert von rund 2500 hauptberuflichen Pflegekräften. Allein im Kreis Wesel mangele es derzeit jedoch bereits an rund 700 Pflegern, so Vorsitzender Vöge. Der VdK will deshalb unterstützende Pflegeangeboten schaffen, damit Senioren möglichst lange in vertrauter Umgebung bleiben können. Außerdem fordert der Verband eine stärkere Rentenabsicherung, einen Ausbau der Tages- und Kurzzeitpflege, mehr Ausbildungsmöglichkeiten. Für die Umsetzung sieht der Verband vor allem die Kommunen in der Verantwortung.

Wie will der VdK den ÖPNV verbessern?

Der VdK bewertet den ÖPNV am Niederrhein derzeit als mangelhaft: Der ÖPNV sei weder auf den demografischen Wandel noch auf gute Barrierefreiheit ausgerichtet. Auch angesichts des Klimawandels sei es ratsam, jetzt in den Ausbau von Bus und Bahn zu investieren. Außerdem sei eine Kostensenkung für Ticketpreise erforderlich. Vöge lobt ein Tarifmodell aus Bonn, bei dem Kunden für 365 Euro im Jahr ein Ticket für den regionalen ÖPNV erstehen konnten. Das Angebot ist allerdings zum Jahreswechsel ausgelaufen.

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