Moers Van der Jagt soll Finanzierung für Grafengalerie nachweisen

Moers · Nächste Woche soll der Rat über den Bau der Grafengalerie entscheiden. Die Politik verlangt eine Finanzierungsbestätigung einer Bank.

 Brigitte van der Jagt

Brigitte van der Jagt

Foto: Kilian Tress

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt hat in seiner gestrigen Sitzung einstimmig entschieden und dem ihm vorgelegten Entwurf eines Durchführungsvertrages zum Bau der Grafengalerie zugestimmt. In der Ratssitzung am Mittwoch, 24. September, soll der vorhabenbezogene Bebauungsplan dann als Satzung verabschiedet werden. Ist das der Fall, könnte es schon bald mit dem Bau des Einkaufszentrums auf dem ehemaligen Horten- und C&A-Gelände losgehen.

Voraussetzung ist allerdings, dass Brigitte van der Jagt, die Alleinvertretungsberechtigte der Firma CharterHaus, noch vor der Sitzung Unterlagen einreicht, die in den Augen der Politik noch fehlen. Unter anderem geht es dabei um eine sogenannte Patronatserklärung, also einen Nachweis darüber, dass der Investor über ausreichendes Eigenkapital zur Finanzierung des Großprojektes verfügt, und eine Finanzierungserklärung einer Bank. "Wir werden alles daran setzten, dass wir bis Montag die Unterlagen zusammen haben", sagte van der Jagt. "Die Punkte nachzureichen, die verlangt werden, ist kein Problem, wir verfügen über die verlangte Patronatserklärung", erklärte sie. Auch die verlangte Vertragserfüllungsbürgschaft in Höhe von einer Million Euro sei "kein Problem".

Uneins sind sich Politik und Investorin offenbar über die zu liefernde Finanzierungserklärung. "Ich hoffe, dass die Bankerklärung, die ich habe, ausreicht", sagte van der Jagt. Mit mehreren Banken stehe sie derzeit in Verhandlung, sie alle hätten ihre eindeutige Bereitschaft zur Finanzierung gegeben. Die bloße Bereitschaftserklärung könnte der Politik allerdings zu wenig sein. Wie der Diskussion im Aussschuss zu entnehmen war, verlangt die Politik eine endgültige Finanzierungserklärung mit harten Zahlen. "Dafür verlangt die Bank aber eine Vorvermietung, ohne Baurecht können wir aber nicht vorvermieten", sagte van der Jagt. Das Gesamtinvestment für die Grafengalerie bezifferte die Alleinvertretungsberechtigte auf eine Summe von 50 Millionen Euro. Ein Drittel dieser Summe muss durch Eigenkapital gedeckt sein, die übrige Summe wird fremdfinanziert. Laut van der Jagt ist die Finanzierung gesichert.

Die CDU-Fraktion begegnete dieser Ansicht eher mit Skepsis. Grund dafür war dem Vernehmen nach auch ein Passus in der Sitzungsvorlage, in der immer wieder offene Formulierungen auftauchen. Ein Beispiel: "Wahrscheinlich liegen der Stadt bis dahin schriftliche Finanzierungszusagen vor, dass das Vorhaben im vorgesehenen Kostenrahmen abgewickelt werden kann". Offenbar verlangte die CDU konkrete Zusagen. "Wenn die Anforderungen, so wie sie formuliert sind, erfüllt werden, dann werden wir im Rat auch zustimmen", sagte Cay-Jürgen Schröder (CDU) dazu.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort