Unterzeichnung über die Kooperation Uni sucht Talente an Geschwister-Scholl-Gesamtschule

MOERS · Diller Tas will Ärztin werden. „Ich habe einen Notendurchschnitt von 1,4“, sagt die Schülerin der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, die nach den Osterferien ihr Abitur ablegt. „Vielleicht kann ich meinen Schnitt noch etwas verbessern.

 Die Unterzeichnung der Verträge.

Die Unterzeichnung der Verträge.

Foto: GSG

Für ein Medizinstudium brauche ich einen Schnitt von 1,0. Deshalb habe ich einen Plan B.“ Diesen hat sie mit Talentscout Mesut Kader ausgearbeitet. Dazu besuchte sie einen Scouting-Tag an der Uni Essen, um über ein Computerprogramm weitere Interessen herauszufinden. „Ich habe entdeckt, dass ich eine Neigung zum Maschinenbau habe“, sagt sie. „Ich habe schon immer gerne mit Maschinen gearbeitet und im Technikunterricht Stromleitungen gebaut.“ Sie gehört zu den Schülern, auf die das Programm Talentscouting NRW zugeschnitten ist. Es sind Schüler, die Bildungsaufsteiger sind, also Kinder von Nicht-Akademikern, die nach dem Abitur den Weg zu einer Universität einschlagen. „In kaum einem anderen Land der Welt bestimmt die Bildung der Eltern so stark die Bildung der Schüler wie in Deutschland“, sagt Schulleiter Rolf Grüter. „Es wäre schön, das zu ändern.“

Deshalb legte das Landesministerium für Kultur und Wissenschaft 2016 das Projekt Talentscouting NRW auf. Ein fünfköpfiges Team, das der Universität Duisburg-Essen zugeordnet ist, arbeitet mit 26 Kooperationsschulen in Duisburg und Essen zusammen. Dazu kommt seit Sommer 2016 die Anne-Frank-Gesamtschule in Rheinkamp und seit Sommer 2018 die Geschwister-Scholl-Gesamtschule.

Talentscouting-Koordinatorin Sarah Schröter und Schulleiter Ralf Grüter unterzeichneten jetzt eine Kooperationsvereinbarung zur Talentförderung. Bereits seit September 2018 besucht Mesut Kader einmal im Monat die Schule, um gute Schüler der zehnten bis 13. Jahrgangsstufe zu beraten. „Ich bin einen ganzen Tag vor Ort“, berichtet er. „Ich führe acht bis zehn Gespräche, die zwischen 20 und 30 Minuten dauern. Ich finde mit den Schülern ihre Interessen heraus. Ich kann unter anderem einen Tag auf einem Campus vermitteln, an dem Schüler mit Studierenden den Studienalltag kennen lernen.“

Anfangs wählten die Lehrer die Schüler aus, um sie zu den Gesprächen mit dem Scout zu schicken. Mittlerweile melden sich viele Schüler selbst.

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