Moers Udo Pieper gründet Geschichts-Stiftung
Moers · Der Moerser setzt sich für den Erhalt von Denkmälern ein. Den Vorsitz im Grafschafter Museums- und Geschichtsverein gibt er auf.
Ab März will Udo Pieper mit seiner Stiftung so richtig durchstarten. Dann hat er für sein Vorhaben, das ihn seit langem beschäftigt, die nötige Zeit. Er gibt nach vier Jahren den Vorsitz des Grafschafter Museums- und Geschichtsvereins in Moers ab. "Viele Denkmäler in unserer Stadt sind in keinem guten Zustand.
Die Stadt ist zwar gewillt, etwas dagegen zu tun, hat aber kein Geld", erklärt Pieper seine Idee, die Grafschaft Moers Geschichts-Stiftung zu begründen. "Ohne bürgerschaftliches Engagement können Projekte heute nicht mehr realisiert werden", betont der Moerser. Beispiele kann er genügend aufzählen: "Die Kupferplatte am Weyhe-Denkmal im Schlosspark wurde bis heute noch nicht erneuert. Der Sockel am Hektor-Denkmal muss restauriert werden und die goldene Krone am Kaiser-Wilhelm-Denkmal ebenso."
Die Stiftungsgründung beschäftigt Pieper seit November 2013. "Es braucht seine Zeit, bis die Satzung steht. Vor einigen Jahren hatte ich meiner Schwester dabei geholfen. Sie vermachte ihr Privatvermögen einer Gemeinde für die Altenpflege. Daher wusste ich bereits, wie eine Stiftung gegründet wird."
Eine Mustersatzung als Vorbild besorgte er sich bei der Sparkasse am Niederrhein. Einen fünfstelligen Betrag brachte er als Stiftungskapital ein. Nachdem Bezirksregierung und Finanzamt Köln grünes Licht gegeben hatten, wurde die Stiftung im vergangenen Sommer anerkannt und das Stiftungsgeschäft vollzogen.
"Ich möchte es ermöglichen, die Förderung der Denkmalpflege und der Heimatkunde dauerhaft leisten zu können. Dazu möchte ich die Grundlage schaffen", sagt Pieper. In der Grafenstadt gebe es zwar viele Fördervereine, die sich jedoch nur auf eine Einrichtung oder einen Verein konzentrierten. "Ich möchte etwas Übergreifendes schaffen." Der Moerser, der seit 50 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv ist, hat zunächst drei Schwerpunkte im Blick: Neben Erhalt und Pflege der Denkmäler sind es der Schlosspark und der Standort der längst verschwundenen Bonifatiuskirche an der Rheinberger Straße. "Aufgrund einer Ausmessung kennen wir die Fundamente der Kirche. Wir sollten sie sichtbar machen - durch Pflanzen und farblich hervorgehobene Erde", sagt Pieper: "Würde die Stadt dies realisieren, lägen allein die Planungskosten bei 20 000 Euro."
Eine Internetseite, die über die Grafschaft Moers Geschichts-Stiftung informiert, ist bereits im Aufbau. Texte über die Stiftung, über die Geschichte der Stadt sind geschrieben, Briefbögen und ein Logo erstellt. Im März wird Udo Pieper an die Öffentlichkeit gehen und für seine Stiftung werben. Denn, wenn sie weiter wachsen soll, braucht es viele Spender. "Es können Einzel- und Dauerspenden sein. In einer Stadt wie Moers mit 100 000 Einwohnern gehe ich davon aus, Unterstützer zu finden. Moers hat Potenzial." In der Sparkasse am Niederrhein hat Udo Pieper eine erste Mit-Stifterin gefunden. "Ich werde viele Gespräche führen." In den ersten drei Jahren hat er sich den Kapitalaufbau zum Ziel gesetzt. Auch will er einen Stifter-Arbeitskreis gründen. Interessenten können sich unter 02841 29263 bei Pieper melden.