Moers Tot nach Unfall in Tempo-30-Zone
Moers · Die Menschen in Scherpenberg sind geschockt: Der zwölfjährige Junge, der am Freitagmittag beim Überqueren der Kornstraße von einem Auto erfasst worden war, ist im Krankenhaus gestorben. Entsetzte Anwohner und Freunde haben gleich neben der Bushaltestelle Kerzen, Blumen und Stofftiere nieder gelegt. "Wir trauern alle um dich", hat Marco, der beste Freund des Getöteten, in einer letzten Botschaft nieder geschrieben.
Es war in Höhe des Hauses Kornstraße 7, im Bereich der Bushaltestelle: Gegen 13.56 Uhr wollte der Junge die Fahrbahn überqueren, als eine 35-jährige Autofahrerin aus Moers aus Richtung Cecilienstraße angefahren kam. Der Wagen erfasste den Zwölfjährigen, der zunächst mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Düsseldorfer Krankenhaus gebracht wurde. Dort verstarb er später. Die Autofahrerin erlitt einen Schock und wurde mit dem Rettungswagen in ein Moerser Krankenhaus gebracht.
Auf dem entsprechenden Straßenstück gilt Tempo 30. Das haben die besorgten Anwohner durchgesetzt. Denn die Kornstraße gilt als Strecke, wo Autofahrer schon mal gerne Gas geben. "Die Anwohner sind aufgebracht und fordern Sofortmaßnahmen zur Sicherheit aller. Insbesondere auf dem geraden Teilstück der Kornstraße zwischen Cecilienstraße und Oberer Birk soll ihrer Meinung nach die Straße so hergerichtet werden, dass pfeilschnelles Geradeausfahren nicht mehr möglich ist", schreibt Ratsmitglied Claus Peter Küster, der die Verwaltung heute bereits bitten wird, mit Blick auf die Unfallursache "Kurzfristmaßnahmen in Absprache mit der Polizei zu ergreifen, damit solch ein Unglück möglichst nicht mehr geschehen muss."
Ein direkter Anwohner der Unfallstelle, der das Quietschen der Reifen gehört hat, berichtet, zahlreiche Verkehrsberuhigungs-Vorschläge an die Stadt seien nicht beantwortet worden. "Ich habe Angst um meine Kinder", sagt der geschockte Familienvater. Er und seine Frau hätten am Samstag eine Stunde lang den Autoverkehr auf der Kornstraße beobachtet: "Jeder Zweite war zu schnell!"
