Schlosstheater Moers Theaterpädagogin will Akzente setzen

Moers · Karthrin Leneke leitet das Junge Moerser Schlosstheater. Sie ist Nachfolgerin des Ende 2018 verstorbenen Holger Runge.

 Kathrin Leneke freut sich auf ihre neue Aufgabe. Sie hat das Schlosstheater bereits vor fünf Jahren als Regieassistentin kennengelernt.

Kathrin Leneke freut sich auf ihre neue Aufgabe. Sie hat das Schlosstheater bereits vor fünf Jahren als Regieassistentin kennengelernt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Es ist uns eine große Freude, dass unsere Theaterpädagogik wieder vollständig ist.“ Knapp anderthalb Jahre hatte der Moerser Schlosstheater-Intendant Ulrich Greb nach einer kompetenten Nachfolge für den im November 2018 plötzlich verstorbenen Theaterpädagogen und Leiter des „Jungen Moerser Schlosstheaters“ Holger Runge gesucht. Mit Kathrin Leneke hat er jetzt die „richtige Persönlichkeit“ gefunden. Am Dienstag stellte die 32-jährige, in Geseke bei Paderborn geborene Theaterwissenschaftlerin bei einem Pressetermin im Studio sich und ihre zukünftige Arbeit vor.

„Holger Runge hat das Junge Schlosstheater aufgebaut und dessen Profil hier in der Stadt in hohem Maße geprägt“, erklärte Greb die Entscheidung: „Das sollte auch in Zukunft so bleiben, was jedoch nicht heißt, dass Kathrin Leneke keine eigenen, neuen Akzente setzen wird.“ Im ersteren Fall wird ihr dabei die Tatsache helfen, dass sie in der Spielzeit 2014/15 bereits als Regieassistentin am Schlosstheater tätig war und seither in Moers nicht nur wohnt, sich nach ihrer eigenen Aussage hier auch „sehr heimisch fühlt“.

Doch auch, was die oben erwähnten „neuen Akzente“ in der Moerser Jugendtheater-Arbeit angeht, bringt sie die richtige berufliche Vorgeschichte mit. So erhielt sie 2017 ein Nachwuchsstipendium der freien Kinder- und Jugendtheater in Nordrhein-Westfalen und inszenierte im gleichen Jahr am „Theaterkohlenpott“ in Herne ein Jugendtheaterstück zum Thema „Angst“. Außerdem brachte sie im Juni des vergangenen Jahres mit einer Gruppe Auszubildender der Sparkasse am Niederrhein mit großem Erfolg das Jugendtheaterstück „Body Snacks“ von Jens Roselt auf die Schlosstheater-Bühne.

„Das Sparkassen-Projekt werde ich auf jeden Fall beibehalten“, erklärte Leneke am Dienstag. Und auch bei der Durchführung des traditionsreichen Moerser Kinder- und Jugendtheater-Festivals „Penguin’s Days“ wird sie in diesem Jahr neben ihren beiden Kollegen Robert Hüttinger und Jasmin Wrobel aktiv dabei sein. „Ich habe Holger Runge ja noch kennen gelernt und freue mich auch in dieser Hinsicht darauf, an seine Arbeit anknüpfen zu können.“

Ansonsten möchte die Theaterwissenschaftlerin in ihren kommenden Moerser Projekten den Schwerpunkt auf die „Inszenierung moderner Texte der Gegenwartsgesellschaft und Jugendsprache“ legen. Sie könnte sich aber auch ein „generationsübergreifendes Projekt“ oder eines mit zwei unterschiedlichen Altersgruppen vorstellen, das am Ende zu einer gemeinsamen Vorstellung führt. Welche Stücke das genau sein werden, steht noch nicht fest. „Das kommt auf die jungen Leute an, die demnächst das junge Schlosstheater-Ensemble bilden werden“, sagte die neue Leiterin.

Mitwirken können darin Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren, die Spaß am Schauspielern haben und nicht „nur“ vorgefertigte Rollen auf ihren Spielekonsolen darstellen wollen. „Das ist ja das Spannende am Theater, dass man dort Dinge mit echten Menschen erspielen kann“, warb sie mit sympathischem Enthusiasmus für ihre Ideen, die sie zukünftig in Moers umsetzen möchte.

Des Weiteren möchte Kathrin Leneke sich mit ihren jungen Schauspielern verstärkt in anderen öffentlichen Räumen und im Freien präsentieren. „Wenn es geht, an Stellen, wo sich die Moerser Jugendlichen auch außerhalb der örtlichen Jugendzentren treffen.“

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