Moers Theater legt urbanen Garten an der Stadtkirche an

Moers · Vor dem Hauptportal sollen am Donnerstag, 21. März, zuerst Rhabarber und dicke Bohnen gepflanzt werden.

Vor der Moerser Stadtkirche wird es grünen und blühen — bis in den Herbst hinein. Anne Tenhaef, Theaterpädagogin am Schlosstheater, realisiert mit Hilfe der evangelischen Kirche und anderen Mitstreitern ein ungewöhnliches Kunstprojekt im öffentlichen Raum: einen urbanen Garten — eine Bewegung, die in den USA ihren Anfang nahm.

Vorbild ist der Prinzessinnengarten in Berlin. Gepflanzt wird in sogenannten Verlustkästen. Die ersten 60 Kisten sind bereits geordert. Jetzt fehlen nur noch die Helfer. Die Theaterpädagogin sucht Freiwillige, die sich bis in den Herbst um dieses Gartenprojekt kümmern wollen, also regelmäßig gießen, harken und Unkraut zupfen. Eine Infoveranstaltung für interessierte Hobby-Gärtner findet am Donnerstag, 14. März, 15 Uhr, im Studio des Schlosstheaters mit Anne Tenhaef statt. Die ersten dicken Bohnen und Rhabarber sollen am Donnerstag, 21. März, 14 bis 18 Uhr, gepflanzt werden. Als Expertin steht die Alpener Gärtnerin Ute Schenkendorf der Theaterpädagogin zur Seite.

"Wir haben ein breites Erntespektrum", berichtet die Initiatorin Anne Tenhaef. Es sollen vor allem alte Sorten gepflanzt werden — zum Beispiel "ewiger Kohl", aber auch Kräuter. Und zwar einmal im Monat, immer wieder eine andere Sorte. Ernten darf jeder, der am Garten vorbei kommt. Es werden Hochbeete angelegt, so dass sie auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sind. Hintergrund für die Realisierung des urbanen Gartens vor der evangelischen Stadtkirche ist das aktuelle Spielzeitthema "Zwei Grad plus".

Das Schlosstheater befasst sich mit Fragen von Natur und Umwelt und will Impulse geben, wie ein verantwortliches Zusammenleben mit der Natur aussehen könnte.

"Wir machen so viele neue Erfahrungen mit der Kirche als Baustelle, so dass wir uns gerne an dem Projekt beteiligen, damit die Menschen zu uns kommen", erklärt Pfarrerin Anke Prumbaum, warum die evangelische Kirche die Fläche zur Verfügung stellt. Sie kann es sich gut vorstellen, den Garten mit Seniorengruppen zu nutzen. Aber auch Schüler und Kindergartenkinder sollen sich im urbanen Garten aufhalten und lernen. Angedacht ist es, dort ein Open-Air-Café für Lesungen, Konzerte und andere Aktionen zu installieren. Das Jugendkulturzentrum Bollwerk 107 und das Netzwerk Improvisierte Musik Moers, kurz Nimm, wollen dort Veranstaltungen anbieten. "Ich könnte mir vorstellen, dass wir vor Ort gemeinsam kochen und an einer langen Tafel mitten im Stadtraum essen", erzählt Anne Tenhaef. Das Junge StM, das sich unter dem Motto "Topia" am Spielzeitthema beteiligt, wird am 20. März ein Baumhaus an der Moerser Stadtkirche bauen — und zwar in der alten Buche.

(RP/rl)
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