Moers „The American Way of Musik“

Moers · Der Festival-Sonntag stand fast ganz im Zeichen amerikanischer Musiker. Bis auf das norwegische Frode Gjerstads Circulasione Orchestra spielten fast ausschließlich Interpreten vom amerikanischen Kontinent – vorrangig von der Ostküste.

Den Auftakt der amerikanischen Musik-Invasion am Pfingstsonntag machte aber das Connecting Orchestra unter der Leitung des aus Sao Paulo stammenden Caito Marcondes. Die brasilianische Lebensfreude des kreativen Musikers kam in seinem speziell für das Moers Festival und das Nijmwegen Musik Meeting komponierte Werk „You will Remember This“ unverkennbar zum Ausdruck und schwappte auf das Publikum über.

Nach der südamerikanischen Leichtigkeit des Seins, zeigte das Peter Evans Quartett, dass auch Jazz von der rauen Ostküste Musikherzen in Extase versetzen kann. Galt die Trompete als Instrument in der Jazzszene in den vergangenen Jahren lange als überholt, gar antiquiert, so bewies Peter Evans mit seinem Quartett, dass das einst verwaiste Signalinstrument sich in der Jazzszene einer Renaissance erfreut – die Besucher waren jedenfalls begeistert.

Rapper Dälek beeindruckte

Dass sich Rap und Jazz nicht ausschließen, zeigte Ostküsten-Rapper Dälek. Der experimentierfreudige Schwarzamerikaner aus New Jersey imponierte mit seiner visionären Zusammenführung der beiden Musikgattungen. Obwohl Rapper, hob er in seinen Kompositionen nicht das Wort hervor, sondern beeindruckte mit teilweise orkanartigen Klangerlebnissen.

Obwohl Theo Bleckmann ein Kind des Ruhrgebiets ist, kann man den gebürtigen Dortmunder dennoch zu den Ostküstenmusikern zählen. Die in seiner Wahlheimat New York gewonnen musikalischen Einflüsse kamen unverkennbar in seinem unbegleiteten Sologesang im Festivalzelt zum Ausdruck.

Zum Abschluss der amerikanische Invasion verzauberte das Either-Orchestra mt Maluta Astatke die Besucher und ließ mit amerikanisch-afrikanischen Klängen den Abend ausklingen.

(RP)
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