Moers Stromsparen macht Schule

Moers · Schüler der Hermann-Runge-Gesamtschule laden zur Gesprächsrunde ein.

 Spannende Diskussion gestern in der Hermann-Runge-Gesamtschule: Bei der Gesprächsrunde geht es um die Zukunft der Stromversorgung.

Spannende Diskussion gestern in der Hermann-Runge-Gesamtschule: Bei der Gesprächsrunde geht es um die Zukunft der Stromversorgung.

Foto: Reichwein

Wie sieht die Zukunft der Stromversorgung aus? Auf diese Frage haben die Teilnehmer des zweiten "Junior Science Cafés" des Jahres in der Hermann-Runge-Gesamtschule gestern eine Antwort gesucht. Der achtköpfige Projektkurs "SMS - Stromsparen macht Schule" der Oberstufe unter der Leitung von Marcus Kruhs hatte zur offenen Gesprächsrunde in das Forum der Schule eingeladen.

Bei dem Projekt mit dem Titel "Das autarke Schulgebäude. Die Zukunft der Stromversorgung" stand vor allem die Eigeninitiative der Jugendlichen im Vordergrund: Sie wählten das Thema, planten, moderierten und dokumentierten das Café. Sogar die anwesenden Experten, die Einblicke in den aktuellen Wissens- und Forschungsstand gaben, waren im Vorfeld eigenhändig ausgesucht und eingeladen worden.

Bei Kaffee und Kuchen wurde so in lockerer Atmosphäre dem aktuellen Thema "Stromsparen" auf den Grund gegangen. Durch das Beispiel der "autarken" Kopernikusschule Freigericht, die ihren kompletten Strombedarf durch Photovoltaikanlagen deckt, führten die Moderatorinnen und Projektmitglieder Laura Niggemann und Clara Grallath in das brisante Thema ein. Eine der Fragen an die Expertenrunde, die daraufhin folgte: "Ist eine autarke Schule sinnvoll, und wenn ja, wie realisiert man so etwas?"

Die Professoren Irmgard Buder von der Hochschule Rheinwaal und Johannes Goeke von der Technischen Universität Köln, sowie Kai Gerhard Steinbrich von der Enni Solar GmbH und Giovanni Rumolo als Klimaschutzbeauftragter der Stadt Moers waren sich bei dem Thema weitgehen einig. Sie erklärten, dass ein autarkes oder teilautarkes Schulgebäude durchaus sinnvoll sei, aber finanziell und wirtschaftlich derzeit nicht realisiert werden könne. Die Statik der meisten Schulen und die teure Technik, wie Photovoltaikanlagen oder Biomasse-Heizkraftwerke, machen den meisten Plänen einen Strich durch die Rechnung. Dennoch bewunderten die Experten das Engagement der Schüler. "Es ist wichtig, dass man sein Wissen weitergibt und andere Schüler motiviert, das Projekt fortzusetzen. Außerdem erfordert das Thema ein ständiges Auf-den-neuesten-Stand-bringen. Denn man lernt nie aus", so Steinbrich, technischer Leiter bei der Enni. Das "Science Café" ist eine Kooperation von "Wissenschaft im Dialog" und der Deutschen Telekom Stiftung.

(RP)
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