Digitalisierungsranking Erneut schlechte Noten für die Smart City Moers
Mit Platz 67 rangiert die Grafenstadt mittlerweile im unteren Viertel der verglichenen 81 Städte. In drei von fünf Bereichen hat sie sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert.
„Smart City Index“ des Branchenverbandes Bitkom hat Moers in diesem Jahr erneut Plätze verloren: Mit Platz 67 (2022: Platz 57, 2021: Platz 73) rangiert die Grafenstadt mittlerweile im letzten – unteren – Viertel der verglichenen 81 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern.
Bitkom ist der Dachverband von Unternehmen der IT-Branche in Deutschland. Und er stellt der Stadt Moers ein schlechtes Zeugnis aus, was ihren Grad an Digitalisierung angeht. Das Ranking bewertet den entsprechenden Fort- – oder eben Rückschritt. Auf dem Prüfstand standen in diesem Jahr fünf Kategorien: „Verwaltung“, „Energie und Umwelt“, „IT und Kommunikation“, „Mobilität“ und „Gesellschaft und Bildung“.
In drei von fünf Bereichen hat Moers im Vergleich zum Vorjahr an Boden verloren. Die „Verwaltung“ ist um vier Plätze abgestürzt (jetzt auf Platz 57), „Energie und Umwelt“ haben dafür drei Plätze gutgemacht (jetzt Platz 44); beim Thema „IT und Kommunikation“ liegt Moers aktuell sogar deutlich besser als im vergangenen Jahr (plus elf Plätze, jetzt Platz 63), bei der Mobilität hingegen deutlich schlechter (minus elf Plätze, jetzt Platz 77). Im Bereich „Gesellschaft und Bildung“ landet die Grafenstadt nunmehr auf Platz 55 (minus sieben Plätze).
In die Bewertungen fließen Parameter wie Breitbandverfügbarkeit oder Online-Terminvergaben der Stadtverwaltung ein. Moers erreicht insgesamt eine Gesamtbewertung von 50,1 von 100 möglichen Punkten. Zum Vergleich: Spitzenreiter München kommt auf 84,5 Punkte. Aus NRW landen Köln (83,2 Punkte/Platz 3), Aachen (79,3/5) und Bochum (76,2/11) in den Top 15. In Nordrhein-Westfalen liegen etwa auch Dortmund (Platz 18), Düsseldorf (21), Essen (27), Mönchengladbach (28), Wuppertal (32), Herne (38) und Krefeld (46) vor Moers. Recklinghausen (68), Bottrop (76) und Remscheid (79) schneiden schlechter ab.
Der Moerser Beigeordnete Claus Arndt hatte in der Vergangenheit die Art und Weise, wie Bitkom seine Daten erhebt und nutzt, kritisiert. Es würden öffentliche zugängliche Quellen benutzt, die einfach auszuwerten seien, sagte er. Die Kriterien seien an vielen Stellen intransparent. Moers sei in Bezug auf die Digitalisierung auf einem guten Weg, habe aber auch noch viel zu tun.
So gibt es nach wie vor kein Serviceportal für Bürger, weil, wie es heißt, die technische Infrastruktur dafür fehlt. Eine Online-Terminvergabe im Bürgerservice ist aber möglich. Im vergangenen Jahr hat die Stadt zudem neue Internetseiten bekommen, und seit Mitte Oktober gibt es ein neues Online-Beschwerdemanagement, über das beispielsweise wilder Müll oder defekte Laternen gemeldet werden können.