Konzert in der Stadtkirche Moers Musiker spielen Werke des frühen 20. Jahrhunderts

Moers · Musik für Violine und Klavier erklingt am Karnevalssonntag in der Stadtkirche. Violinistin Natascha Lenhartz und Pianist Lucius Rühl widmen sich der Werke französischer Komponisten. Welche Kompositionen sie am 19. Februar zu Gehör bringen wollen.

Natascha Lenhartz und Lucius Rühl spielen am Karnevalssonntag Kammermusik des jungen 20. Jahrhunderts.

Natascha Lenhartz und Lucius Rühl spielen am Karnevalssonntag Kammermusik des jungen 20. Jahrhunderts.

Foto: Bettina Engel-Albustin

Am Karnevalssonntag, 19. Februar, spielen Natascha Lenhartz und Lucius Rühl in der Moerser Stadtkirche die Musik französischer Komponisten von Ravel bis Poulenc für Violine und Klavier. Das Konzert, das um 17 Uhr beginnt, steht unter den Titel „Neue Klangfarben – zart und explosiv“ und befasst sich mit Kammermusik des jungen 20. Jahrhunderts. Inspiriert von den harmonischen Neuheiten insbesondere Claude Debussys hätten die Musiker eine Klangsprache entwickelt, die an die Malerei der Impressionisten erinnert“, begründet Natascha Lenhartz die Programmauswahl. Passend zum 60. Todestag von Francis Poulenc, dessen satirisch anmutende Musik sich an diesem Nachmittag zum Karneval gesellt, dürfe man sich freuen auf dieses Konzert, das zwei Mal verschoben werden musste.

Auf dem Programm steht auch die etwas in Vergessenheit geratene Komponistin Lili Boulanger, die mit nur 22 Jahren an einem Lungenleiden verstarb. „D‘un matin de printemps“ (An einem Morgen im Frühling), das im Konzert erklingt, habe sie im Wissen um ihren kurz bevorstehenden Tod komponiert Auch André Caplet wurde nicht sehr alt. Das Lungenleiden, das er sich im Ersten Weltkrieg zuzog, beendete seine Karriere als Dirigent und seine intensive Zusammenarbeit mit Claude Debussy, für den er einige Werke orchestrierte. „Beide sind mit ihrer ganz eigenwilligen Klangsprache eine große Entdeckung wert“, betont Violinistin Natascha Lenhartz. Eingerahmt werden die Komponisten im Konzert von der farbenreichen „Tzigane“ von Maurice Ravel, einer Konzert-Rhapsodie, und der nicht minder anspruchsvollen Violinsonate von Francis Poulenc aus dem Jahr 1943.

Poulencs Violinsonate werde seltener gespielt und sei dem berühmten Federico Garcia Lorca gewidmet, der in den 1930er Jahren der berühmteste spanischsprachige Autor Europas war. Er habe das liberale Spanien verkörpert, das Francos Faschisten mit aller Macht verhindern wollten. 1936 wurde er in der Nähe von Granada erschossen. Der Freiheitsdrang und das bittere Ende seien in dieser Violinsonate deutlich spürbar, sagt die Violinistin. Natascha Lenhartz (Violine) und Lucius Rühl (Klavier) liegt es am Herzen, tief in die Werke einzudringen, sich historisch zu informieren und so die Affekte der Werke im Spiel freizusetzen, und das Publikum in den Sog der Leidenschaften mitzunehmen, heißt es in der Konzertankündigung.

Karten gibt es bei Tee Gschwendner (Neumarkt 11), Barbara Buchhandlung (Burgstr. 3), Villa Wölkchen (Neustr. 30), im Vorverkauf für 20 Euro, ermäßigt für Schüler, Studenten, Auszubildende, frei für Moerspass-Inhaber. An der Abendkasse kosten die Karten 22 Euro.

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