Stadtfest mit verkaufsoffenem Sonntag Moers feiert Rückkehr der Lebensfreude

Moers · Schon kurz vorm Start des „Moerser Herbst“ war die Innenstadt rappelvoll. Warum das Stadtfest bei den Besuchern für Glücksgefühle sorgte und Geschäftsleuten wie Gastronomen einen goldenen Herbsttag bescherte.

 Verkaufsoffener Sonntag, Automobilschau auf dem Neumarkt und Rahmenprogramm: Bei bestem Oktoberwetter lockte der „Moerser Herbst“ viele Menschen in die Innenstadt.

Verkaufsoffener Sonntag, Automobilschau auf dem Neumarkt und Rahmenprogramm: Bei bestem Oktoberwetter lockte der „Moerser Herbst“ viele Menschen in die Innenstadt.

Foto: Norbert Prümen

Einen schöneren Herbsttag hätte Petrus wohl nicht zaubern können. Und gleichzeitig war es der perfekte Zeitpunkt am – zumindest gefühlten – Ende der Corona-Pandemie für ein Stadtfest mit geöffneten Läden. Schon kurz vor dem offiziellen Start um 13 Uhr war die Stadt voll. Kurze Zeit später waren alle Cafés und Restaurants mit Außengastronomie gut gefüllt, vor den Bühnen, auf denen Programm präsentiert wurde, bildeten sich Menschentrauben. In den Geschäften war ein reges Treiben zu beobachten.

Das war ein so ungewohntes Gefühl und ein bemerkenswert neues Bild, dass man regelrecht geflutet wurde von einer Mischung aus Unglaube, Freude und vielleicht auch einer kleinen Portion Skepsis. Besucherin Cathrin Krause brachte es auf den Punkt: „Ich bin echt geflasht!“, meinte sie. Wer hätte gedacht, dass einen ein sonntäglicher Besuch in der Moerser Innenstadt solch ein überwältigendes Gefühl erzeugen kann? „Es ist so wunderschön, einfach herrlich! Das Leben hat uns wieder!“

Ihre beiden Kinder mitsamt Nichte und Nachbarskind hatte sie geschnappt und sich auf den Weg gemacht. „Das Wetter ist natürlich perfekt, aber ich glaube, wir wären auch bei Regen gekommen. Super ist auch, dass der Termin zu Beginn der Ferien liegt, so sind die Kinder noch frisch getestet aus der Schule“, meinte Krause.

Erlebnishungrig, wie alle nunmal sind, freuten sich die Kinder über die Zauber-Show von Clown Wolfelino auf der Neumarkt-Bühne. Eric und Merle durften sogar auf die Bühne, um bei den lustigen Tricks zu assistieren, auch Helena staunte und lachte mit, als Wolfelino mit bunten Tüchern, Luftballons und Regenschirmen hantierte. Zur Belohnung gab es eine Handvoll Bonbons und einen speziell geknoteten Ballon.

Danach wurden Donuts geholt für die Kinder und es ging rüber zur Fotoaktion bei Foto Barth. Davon hatte Cathrin Krause bereits im Vorfeld bei Facebook erfahren. Für nur fünf Euro gab es dort ein schönes Porträt der Kids inmitten einer herbstlichen Kulisse aus Strohballen und Kürbissen.

„Für uns ist der Moerser Herbst natürlich eine gute Gelegenheit, um die Werbetrommel zu rühren“, meinte Martin Barth. „Es sind viele Leute unterwegs, die nicht jeden Tag in Moers sind. Wir erwecken mit unserer Aktion Aufmerksamkeit, können informieren und hoffen dann, dass die Leute später wieder kommen. Ein Foto macht man schließlich nicht so spontan“, so der Geschäftsmann.

In anderen Läden durfte aber auch gerne spontan gestöbert und geshoppt werden. Viele lockten mit Ermäßigungen und Sonderangeboten. Musik gab es auch auf einer Bühne an der Homberger Straße und am Pumpeneck an der Neustraße. Dort sorgten gleich zwei alte VW-Bullis mit Kaffee- und Bierausschank für eine nostalgische Stimmung. Passend dazu spielten die vier Musiker von „livin’sixties“ Oldies wie „Take me home country road“. Es wurde mitgesungen und gegroovt.

Auf dem Neumarkt kam zwischenzeitlich sogar ein wenig Karnevalsstimmung auf, als die Juxkapelle „De Roerpoepers“ den Hit „Viva Colonia“ anstimmte. Wem es zu eng wurde, der behielt auch draußen die Maske an. Im Bereich der Bühnen galt offiziell die 3-G-Regel (geimpft, genesen, getestet).

In der Altstadt rund um den Gänsebrunnen war eine lauschige Wein-Ecke eingerichtet worden. Der Samannshof hatte dort sein Vinomobil, eine dreirädrigen Ape mit eingebauten Weinfässern, aufgestellt.

 Am Pumpeneck sorgten die Musiker von „livin’sixties“ mit Oldies für Stimmung.

Am Pumpeneck sorgten die Musiker von „livin’sixties“ mit Oldies für Stimmung.

Foto: Norbert Prümen

Obwohl Händler und Trödler wie in den vergangenen Jahren fehlten, war das Angebot ausreichend groß und die Lebensfreude der Besucher deutlich spürbar. Die Menschen strahlten mit der Sonne um die Wette. Die Dankbarkeit über die wiedergewonnene Freiheit schwebte wie eine Glückswolke über der Stadt und bescherte auch den Geschäftsleuten und Gastronomen einen goldenen Herbsttag.

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