Moers Stadt ohne Ämter

Moers · Moers setzt zum Jahresbeginn einen wichtigen Baustein der Verwaltungsreform um: Aus bisher 22 Ämtern werden zehn Fachbereiche. „Knöllchen“ kommen in Zukunft vom Fachbereich „Tiefbau und Verkehr“.

Die Formulierung „Ich gehe mal aufs Amt“ greift nicht mehr, wenn jemand die Moerser Stadtverwaltung besucht. Nach dem Jahreswechsel gibt es dort nur noch ein Amt – nämlich das Standesamt. Und das heißt dann nur noch so – wird aber Teil des Fachbereichs „Ordnung und Bürgerservice“. Moers ist ab dem neuen Jahr eine Stadt ohne Ämter mit einer deutlich kleineren Verwaltungsspitze. Aus bisher 22 Ämtern werden zehn Fachbereiche. Die Aufgaben werden in so genannten Fachdiensten innerhalb der Fachbereiche gebündelt. Das Bauverwaltungsamt und das Wohnungsamt werden komplett aufgelöst.

Kleinteilige Führungsstrukturen

„Ein großer Schritt ist damit vollzogen. Dieser Schritt zeigt: Es tut sich etwas in der Verwaltung“, sagte Bürgermeister Norbert Ballhaus bei der Überreichung der Bestellungsschreiben an die neuen Fachbereichsleiter. „Wir wollten vor allem die sehr kleinteiligen Führungsstrukturen abbauen und dadurch Synergieeffekte erzielen. Ich freue mich, dass wir das einvernehmlich mit allen Beteiligten und dem Personalrat erreicht haben“, ergänzte Personaldezernentin Kornelia zum Kolk.

Vor knapp einem Jahr entschied der Verwaltungsvorstand, die Ämterbündelung und Bildung von Fachbereichen im Zuge der Verwaltungsreform zum 1. Januar 2008 umzusetzen. Bereits Ende 2005 war die Verwaltung vom Rat beauftragt worden, ein zukunftsfähiges Organisations- und Personalentwicklungskonzept vorzulegen. Die Projektgruppe „Neue Verwaltungsstruktur“ unter Leitung von Susanne Hein hat dieses mit Beteiligung der Personalvertretung entwickelt.

Aus zwei (Ämtern) mach eins: Der Fachbereich 1 ist das Büro des Bürgermeisters, zu dem die Pressestelle und die Wirtschaftsförderung gehören. Um Finanzen und Liegenschaften kümmern sich die Mitarbeiter im Fachbereich 2. Zu „Interner Service“ (Fachbereich 3) gehören unter anderem das Justiziariat und die städtische Personalwirtschaft.

„Ordnung und Bürgerservice“ mit dem ehemaligen Ordnungsamt und dem Standesamt bilden den Fachbereich 4. Wolfgang Gläser ist dort der neue Leiter. Die Feuerwehr (FB 5) bleibt organisatorisch größtenteils unverändert. „Stadtplanung und Grünflächen“ sind ab Januar im Fachbereich 6 zusammengefasst. „Vermessung und Bauaufsicht“ vereint Vermessungsamt und Bauordnungsamt (FB 7) unter Leitung von Burkhard Klingen (ehemaliger Leiter des Vermessungsamtes). „Tiefbau und Verkehr“ (8) und „Schule und Sport“ (9) bestehen ebenfalls aus zwei alten Ämtern. Der Fachbereich 10 ist eine der größten Einheiten mit dem bisherigen Jugendamt, dem ehemaligen Sozialamt und dem vorherigen Amt für Wohnungswesen.

„Für die Bürger hat die Reform direkt nur wenige Auswirkungen. Viele der bisherigen Sachbearbeiter bleiben in ihren Funktionen. Absender von „Knöllchen“ ist allerdings künftig der Fachbereich 8 unter Leitung von Lutz Hormes. Die entsprechenden Mitarbeiter des Ordnungsamtes wechseln jetzt dorthin.

(RP)
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