Umweltprojekt an Moerser Gymnasium Schüler zeigen, wie sich Klimaschutz rechnet
Moers · 15 Neuntklässler des Grafschafter Gymnasium Moers haben im Februar das Klimaprojekt „CO2-neutrales GGM“ mit beachtlichen Ergebnissen.
Die Bewegung Friday-For-Future hinterlässt auch in der Grafenstadt Spuren. Schüler gehen nicht nur auf die Straße, um für Klimaschutz zu demonstrieren, sondern sie überlegen sich auch, wie sie selbst dazu beitragen können, weniger Kohlendioxid in die Luft zu blasen, um so die Erwärmung der Atmosphäre aufzuhalten. Dazu zählen 15 Neuntklässler des Grafschafter Gymnasium Moers. Im Februar starteten sie das Klimaprojekt „CO2-neutrales GGM“.
Die Schüler, die von ihrem Physiklehrer Waldemar Nowak betreut werden, gingen den Klimaschutz rational-technisch an. Sie analysierten den Ist-Zustand. Zum Beispiel zählten sie die Leuchtstofflampen, um auf fast 750 zu kommen. Oder sie schauten sich an, wie viel Strom und Wärme die Schule in den vergangenen Jahren verbraucht hat, um diese Werte mit 32 und 49 Tonnen CO-2-Ausstoß im Jahr gleichzusetzen.
„Die Schüler haben oft außerhalb der Schulzeit an dem Projekt gearbeitet“, erklärt der Physiklehrer, warum bereits drei Monat nach dem Start Ergebnisse vorliegen. Der langjährige Lehrer am Helmholtz-Gymnasium im Essener Stadtteil Rüttenscheid, der mit seinen dortigen Schülern an vielen Wettbewerben teilnahm, meldete das Projekt beim bundesweiten Innogy-Wettbewerb „3malE“ an. Die Innogy SE ist ein ehemaliges Tochterunternehmen des RWE-Konzern, das den Klimaschutz für sich entdeckt hat, da es Stromnetze betreibt.
Die Schüler rechneten aus, wie viel weniger Strom die Schule verbrauchen würde, wenn die Beleuchtung von „Neonröhren“ mit 58 Watt auf LED mit 22 Watt umgestellt würde. Nach sieben Jahren hätten sich die Kosten für die Umstellung eingespielt. Auch würde es sich lohnen, Licht und Heizung digital nach Raum und Stundenplan zu steuern. Mit allen Maßnahmen könnte die Schule den CO-2-Ausstoß um 20 Tonnen im Jahr reduzieren.
Großes Potential sehen die AG-Schüler auf den Dächern der Schulgebäude an der Bankstraße. Sie schlagen vor, die gut 1400 Quadratmeter mit 800 Solarpanelen zu bestücken. Sie setzen eine Investition von 300.000 Euro für diese Photovoltaikanlage an, die sich durch die Eigennutzung des Stroms und die Einspeisung ins Netz nach 13 Jahren eingespielt hätten.
Dieses große Potential sieht auch Marc Horsters. „Die Dachfläche des GGM ist groß“, sagte der Betriebsleiter des Zentralen Gebäudemanagements, als die Schüler das Projekt am Freitag vorstellten. „Wir prüfen gerade, ob es möglich ist, dort eine Photovoltaikanlage anzubringen. Das Ergebnis liegt noch nicht vor. Ein Dach muss das zusätzliche Gewicht tragen können.“
Eine CO-2-neutrale Schule sei das Ziel, sagte Schülerin Stephanie Yeboah Akomeah, die die Vorstellung moderierte und die anschließende Diskussion leitete. Zurzeit liege das „Grafschafter“ aber noch nicht in der ersten Priorität, stellte Marc Horsters fest.