Moers/Kamp-Lintfort Stadt Kamp-Lintfort kündigt Vertrag mit Tierheim Moers

Moers/Kamp-Lintfort · In Kamp-Lintfort aufgegriffene Hunde und Katzen werden ab Januar von der örtlichen Tierherberge betreut.

 Peter Kuhnen ist Vorsitzender des Tierschutzvereins.

Peter Kuhnen ist Vorsitzender des Tierschutzvereins.

Foto: Dieker

Nach Monaten der Querelen wollte der neue Vorstand Ruhe in den Tierschutzverein Moers bringen. Stattdessen gibt's neuen Wirbel: Die Stadt Kamp-Lintfort hat den Vertrag mit dem Tierheim Moers gekündigt und einen ab 1. Januar geltenden neuen Vertrag mit der Tierherberge Kamp-Lintfort abgeschlossen. "Eine Katastrophe", wie Peter Kuhnen, Vorsitzender des Tierschutzvereins gestern sagte. In den vergangenen drei Jahren zahlte Kamp-Lintfort jeweils 24 613 Euro an den Verein.

Laut Kuhnen hat sein Vorgänger im Mai einen Vertragsentwurf ins Kamp-Lintforter Rathaus geschickt, nach dem die Stadt dem Tierheim künftig eine Pauschale pro Einwohner zahlen sollte. "Das ist eine Möglichkeit, die der Deutsche Tierschutzbund vorschlägt", sagte Kuhnen. Als er selbst im September um ein Gespräch im Rathaus gebeten habe, sei es zu spät gewesen; die Stadt habe sich bereits für die örtliche Tierherberge entschieden. Nach der neuen Berechnungsgrundlage hätte die Stadt mehr zahlen müssen als bisher. Den bisherigen Verträgen lag die Anzahl der aufgenommenen Tiere zugrunde. "Aus Kamp-Lintfort hatten wir 2013 insgesamt 21 Hunde, 40 Katzen und 21 Kleintiere." Für deren Unterbringung, Pflege, Tierarztkosten etc. musste das Tierheim allerdings draufzahlen: "Sie kosteten uns 31 000 Euro. Nach dem neuen Vertragsentwurf hätten wir kostendeckend arbeiten können."

Auch mit Neukirchen-Vluyn, Moers, Alpen und Rheurdt hat der Tierschutzverein Verträge abgeschlossen. Der nächste, der auslaufe, sei der mit Moers (Mitte 2015). "Wir werden der Stadt ein Angebot auf der alten Grundlage machen", kündigte Kuhnen an.

Derweil freut sich die Tierherberge Kamp-Lintfort auf die Zusammenarbeit mit der Stadt. Träger ist der Bund Deutscher Tierfreunde, ein Verein, der sich bisher nur über Spenden und Sponsoren finanziert - und es fertigbringt, neben Projekten zum Tier- und Naturschutz auch kleinere Vereine zu unterstützen. "Wir schaffen gerade die Kapazitäten, um weitere Tiere aufnehmen zu können", sagte gestern die Vorsitzende Martina Klein. Hunde werden in Kamp-Lintfort in freilaufenden Rudeln gehalten. Katzen, die längere Betreuung brauchen, gehen an einen darauf spezialisierten Partnerverein, Tiere in Not, in Bochum.

(RP)
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