Moers Bürgermeister verurteilt Angriff auf Rettungskräfte

Moers · Deutliche Worte findet Bürgermeister Christoph Fleischhauer für den Angriff auf zwei Rettungssanitäter der Feuerwehr Moers am Donnerstagmorgen am Rande einer Halloween-Feier an der Enni-Eventhalle.

 Rettungswagen  Foto: dpa

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Foto: dpa/Marcel Kusch

Wie die Polizei mitteilt, war dort zunächst ein 22 Jahre Moerser von zwei Personen zu Boden geschlagen und getreten worden. Als Rettungskräfte den Verletzten versorgen wollten, wurden sie von beiden Tatverdächtigen angegriffen und leicht verletzt. Die Polizei nahm später einen 20-Jährigen aus Kamp-Lintfort in Gewahrsam.

„Es ist unfassbar, dass Menschen in Uniform bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeiten und bei Hilfeleistungen attackiert werden. Das kann und will ich als Dienstherr nicht hinnehmen“, sagt Fleischhauer. Der Bürgermeister sieht das Problem in einer negativen Entwicklung der Gesellschaft. „Früher begegnete man einander noch mit Respekt – vor allem Menschen in Uniform bei Ausübung ihres Dienstes. Dies ist leider nicht mehr der Fall.“ Fleischhauer hofft, dass künftig auch die Allgemeinheit das Thema stärker im Blick behält. „Dazu gehört es sicher auch, Danke zu sagen, wenn Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienst gute Arbeit geleistet haben.“

Wie die Stadt Moers mitteilt, kam es zu dem Vorfall im Rahmen eines rettungsdienstlichen Notfalls. Die zwei Mitarbeiter der Hauptwache Moers hätten mit einem Rettungswagen eine internistisch erkrankte Person von der Eventhalle zum Krankenhaus bringen wollen, heißt es. Dabei sei der Wagen in Glasscherben gefahren. Ein Reifen wurde dabei so stark beschädigt, dass eine Weiterfahrt zum Krankenhaus nicht mehr möglich war.

„In der Nähe des liegengebliebenen Wagens wurden die beiden Rettungskräfte auf eine massive Schlägerei aufmerksam, bei der sie schlichten wollten“, teilt die Stadt mit. Die beteiligten Personen hätten die beiden Helfer zuerst verbal attackiert und seien dann handgreiflich geworden. Die Sanitäter wurden bei dem Angriff so schwer verletzt, dass sie zum Krankenhaus Bethanien transportiert und ärztlich behandelt werden mussten. „Die beiden Kameraden konnten ihren Dienst nicht wieder aufnehmen“, sagt Feuerwehr-Chef Christoph Rudolph. „Von der Stadt Moers wurde den betroffenen Kollegen Hilfsangebote bei eventuell auftretender posttraumatischer Belastung angeboten.“

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