Ehemalige Berghalde an der Grenze Moers Resolution gegen Deponie-Pläne

Moers · Duisburg soll alle rechtlichen Schritte unternehmen, damit die ehemalige Berghalde Lohmannsheide nicht zur Bauschuttablage wird. Der Verkehr würde vor allem Moerser belasten.

Lohmannsheide: Resolution gegen Pläne für Deponie
Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die ehemalige Bergehalde Lohmannsheide liegt nicht auf Moerser Stadtgebiet. Sollten die Pläne für eine große Schadstoffdeponie im Süden von Duisburg-Baerl, direkt an der Grenze zum Stadtgebiet, realisiert werden, wären die Moerser allerdings spürbar betroffen. Mehr als alle anderen vielleicht. Wie berichtet, will die Haldengesellschaft DAH1 über einen Zeitraum von 15 Jahren insgesamt 3,4 Millionen Kubikmeter (ungiftigem) Schutt aus dem Wohnungsbau auf der Lohmannsheide abkippen. Heißt: 15 Jahre lang würden an jedem Werktag bis zu 27 Lkw-Transporte pro Stunde durch Eick, Utfort und Meerbeck rollen. In Moers, aber auch in Duisburg, will das niemand so hinnehmen.

Der Moerser Stadtrat wird deshalb einen in der Bezirksvertretung Homberg, Ruhrort, Baerl (Duisburg) einstimmig beschlossen Antrag in Form einer von allen Fraktionen unterzeichneten Resolution unterstützen. Im zugrundeliegenden Beschluss wird die Duisburger Stadtverwaltung gebeten, alle rechtlichen Schritte zu nutzen, damit das bergrechtliche Abschlussverfahren für die ehemalige Bergehalde Lohmannsheide zügig eingeleitet und umgesetzt wird. Auf eine Weiternutzung als Deponie soll verzichtet werden, heißt es.

Probleme sehen Politiker sämtlicher Fraktionen vor allem darin, dass der Druck von Millionen Tonnen Material der Deponie den kontaminierten Untergrund der Halde in die Ströme des Grundwassers presst. Dabei könnten Giftstoffe freigesetzt werden.

„Es ist nachgewiesen und dokumentiert, dass auf der Bergehalde bereits seit Ende des Zweiten Weltkriegs gefährliches Schüttgut und chemische Substanzen in großer Menge jahrzehntelang deponiert wurden“, sagt unter anderem Klaus Radny, Sprecher der Duisburger CDU-Fraktion „Dazu gehören die Reste der im Zweiten Weltkrieg errichteten und zerbombten Kraftstoff-Gewinnungsanlage in Moers-Meerbeck.“ Das so belastete Grundwasser fließe mit seinen Strömen dann viele Jahre in den nur wenige hundert Meter entfernten Rhein.

Die Moerser CDU führt in ihrer Argumentation auch die Autobahnbrückensituation an. Für Moerser Pendler und Unternehmen gebe es jetzt schon ein massives Stauproblem, sagt Fraktionschef Ingo Brohl. Daher sei es vollkommen unlogisch, massiv Bauschutt aus dem Ruhrgebiet über Brücken an den Niederrhein anliefern zu lassen. Das Ruhrgebiet habe eigene Brachflächen, die herhalten können.

Ziel ist es, dass die Deponie abgedichtet und gesichert wird, und der Bevölkerung als Freizeitbereich zur Verfügung gestellt wird. Dazu findet am Donnerstag, 29. November, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Duisburg-Baerl eine Podiumsdiskussion statt, an der auch Vertreter von DAH1 teilnehmen. Aus Moers werden unter anderem Hartmut Hohmann, Vorsitzender Ausschuss Stadtentwicklung, Planung und Umwelt, und Ratsfrau Anja Reutlinger auf dem Podium sitzen. „Im Raum steht auch die Anregung des Bündnisses für Moers, sich an der IGA 2027 mit dem ,Haldenpark Niederrhein’  als Naherholungs-,  Sport- und Freizeitprojekt zu beteiligen, da wäre dann die begrünte Deponie Lohmannsheide ein wunderbarer Laufstreckenparcours“, so Reutlinger.

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