Moers Stadt braucht ab Sommer mehr Kitaplätze

Moers · Neben der Erweiterung am Pusenhof sind zusätzliche Gruppen in den Kitas St. Josef Vinn und St. Bonifatius geplant. Trotzdem fehlen noch Plätze.

 Neue Gruppe im AWO-Zentrum Eichendorffstraße: Ab sofort spielen in der Kita sechs Kinder der Altersgruppe U3 gemeinsam mit den Ü3-Kindern.

Neue Gruppe im AWO-Zentrum Eichendorffstraße: Ab sofort spielen in der Kita sechs Kinder der Altersgruppe U3 gemeinsam mit den Ü3-Kindern.

Foto: Klaus Dieker

Das AWO-Zentrum an der Eichendorffstraße feiert mit den Kleinsten: Ab sofort betreut die Einrichtung auch Kinder unter drei Jahren. Die sogenannte U3-Gruppe besteht aus sechs Kindern und ist in eine 14-köpfige Gruppe mit Ü3-Kindern integriert. "Auf die sechs Plätze haben wir 15 Anmeldungen", sagt Leiterin Christiane Lorsbach, "die Warteliste ist dementsprechend schon lang." Die Stadt schätzt den Bedarf der ein- und zweijährigen Kinder für das kommende Kindergartenjahr, ausgehend von einer Versorgungsquote von 45 Prozent, auf 700 Plätze. Derzeit stehen 387 in Einrichtungen zur Verfügung, hinzu kommen 286 in der Kindertagespflege. Unterm Strich würden 27 Plätze fehlen. Während Eltern für Kinder die älter als drei Jahre sind, einen rechtlichen Anspruch auf einen Kita-Platz in ihrer Nähe haben, können Eltern von unter Dreijährigen gegen eine Absage nicht klagen.

Für die Ü3-Kinder in Moers hat sich die Versorgungs-Situation momentan entspannt. Inklusive der Plätze in Tageseinrichtungen gibt es aktuell insgesamt 2670 Plätze (Stand März 2017). Die Versorgungsquote liegt bei etwa 95 Prozent. "Zur Zeit sind über das Stadtgebiet verteilt noch um die 50 Plätze für das kommende Jahr frei", sagt Pressesprecher der Stadt, Thorsten Schröder.

Der Bedarf werde aber weiter wachsen, erklärt Schröder. Gründe dafür liegen in der steigenden Geburtenrate, den Flüchtlingskindern und dem Zuzug aus anderen Kommunen.

Christiane Lorsbach bringt in ihrer Einrichtung an der Eichendorffstraße 89 Kinder unter, davon nur ein Flüchtlingskind. "Ich sehe eher den Zuzug als Grund für steigende Kinderzahlen. Besonders viele junge Familien zieht es zum Bauen nach Moers", sagt die Leiterin. Die Kita am Pusenhof wird um eine Gruppe erweitert - das ist beschlossen. Der Jugenhilfeausschuss begründete die Entscheidung im vergangenen Oktober mit den steigenden Kinderzahlen im Sozialraum Moers-Nord. Weiter plant die Stadt, den Kindergarten St. Josef Vinn um eineinhalb Gruppen zu vergrößern. Dafür sollen Räume in der evangelischen Kirchengemeinde bezogen werden.

Auch die katholische Kita auf der Bonifatiusstraße in Asberg soll um jeweils zehn U3- und Ü3-Plätze erweitert werden. "Wir prüfen gerade, ob die Einrichtung Lockertstraße in Asberg um zwei Gruppen wachsen kann", sagt Schröders.

Für den großen Bedarf an Kindergartenplätzen in Moers-Mitte, der sich durch die wahrscheinliche Schließung der Kita Kleine Allee noch vergrößert, sei nach Angaben der Stadt noch immer keine endgültige Lösung in Sicht. Auf dem ehemaligen Gelände der Fechthalle würden Maßnahmen für einen Neubau geprüft, parallel fänden zur Zeit auch Gespräche mit potenziellen Investoren Stadt - die den Kita-Bau allerdings an innerstädtischen Orten erwägen.

Neben den Kita-Plätzen braucht die Stadt auch weitere Tagespflegepersonen. 167 Tagesmütter betreuen in Moers rund 400 Kinder. "Mit Plakaten, Flyern und über Social Media haben wir in den vergangenen Wochen mit einer kleinen Kampagne für die Aufgabe geworben", sagt Schröder. "Einige Interessierte haben sich bereits gemeldet."

(laha)
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