Moers Stadt blitzt an 200 Stellen

Moers · Gestern nahm die Stadt Moers den Messcontainer in Betrieb, in zwei Wochen folgt ein Radarwagen. Auf eigene Faust wird die Kommune an Gefahrenstellen Geschwindigkeiten überprüfen. Das bringt Geld in die Kassen.

 Eine Radarfalle kann einem den Spaß am Autofahren schnell verderben.

Eine Radarfalle kann einem den Spaß am Autofahren schnell verderben.

Foto: ddp, ddp

Die Kiste sieht ein bisschen aus wie eine tarnfarbene Mülltonne. Gestern bereits lernten viele Autofahrer an der Uerdinger Straße (Höhe Realschule), an der Kampstraße und anderen Stellen das neue Geschwindigkeitsmessgerät der Stadt kennen. Zum Beispiel der Fahrer, der mit 69 km/h durch eine Zone 30 in Utfort raste. Mit dem Messcontainer "Speedoguard" kann die Kommune jetzt selbst Tempomessungen durchführen und Verkehrssünder zur Kasse bitten. Bisher taten dies in der Grafenstadt nur Polizei und Kreis Wesel.

Auch abends im Einsatz

Die Stadt darf nur an so genannten Gefahrenstellen blitzen. Immerhin aber 200 solcher Stellen wurden im Stadtgebiet ausgeguckt, vorrangig im Bereich von Schulen, Spielplätzen, Kindergärten, Krankenhäusern und Seniorenheimen.

Aber auch Bereiche wie etwa die Augustastraße dürfen überwacht werden, "und zwar sind wir nicht nur innerhalb der Dienstzeiten von 9 bis 16 Uhr im Einsatz, sondern auch in den Abendstunden", sagt Günter Wusthoff, der Technische Beigeordnete.

Der Messcontainer ist nicht die einzige Anschaffung. In einigen Wochen erhält die Stadt einen VW Caddy, aus dessen Heck dann ebenfalls geblitzt werden soll. Und zwar mit derselben Kamera wie im Container. Entweder blitzt sie also aus dem Autoheck heraus oder aus der Kiste. Die Investition beträgt insgesamt 125 000 Euro.

Zwei neue Vollzeitstellen wurden zur Bedienung der Anlage eingerichtet. Diese schlagen mit technischer Unterhaltung jährlich mit etwa 85 000 Euro zu Buche. Bei geschätzten 15 000 Fällen im Jahr, in denen Temposünder bezahlen müssen (mindestens 15 Euro Verwarnungsgeld), dürfte sich die Geschwindigkeitsüberwachung selbst tragen, mehr noch: Gewinn abwerfen. "Das ist aber sekundär für uns. Wir wollen das Engagement der Polizei und des Kreises ergänzen und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen", so Wusthoff.

Auch wenn aus dem Container geblitzt wird, sitzt ein Mitarbeiter im begleitenden Auto. Er notiert zum Beispiel das Kennzeichen eines zu schnellen Motorrades. Allerdings kann der Fahrer nur belangt werden, wenn auf dem Foto sein Gesicht hinterm Visier zu erkennen ist.

(RP)
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