Fußball Zwei tanzen aus der Reihe

Die Einladung zu einer Planungsrunde für die neue Sportanlage in Kamp-Lintfort wird vom TSV Türkiyemspor und dem SV Lintfort einfach ignoriert. Unterdessen kursieren Gerüchte, dass beide Clubs eine Fusion anstreben.

Zwei Vereine "glänzten" durch Abwesenheit, zeigten damit ein erstaunlich mangelndes Interesse: der TSV Türkiyemspor Lintfort und der SV Lintfort. Drei weitere Clubs, Alemannia Kamp, die DJK Lintfort und Fichte Lintfort, waren der Einladung der Verwaltung und des Stadtsportverbandes Kamp-Lintfort zu einem Planungsgespräch zum Thema "Sportanlagenbau in der Klosterstadt" gefolgt.

Beschlossene Sache ist wohl, dass im nächsten Jahr mit dem Bau einer neuen Anlage an der Franzstraße begonnen wird. Der Stadtrat hat jedenfalls die Verwaltung damit beauftragt, noch in diesem Jahr mit der konkreten Planung zu beginnen. "Nur wer sich an dieser Planung beteiligt, kann auch auf die Umsetzung Einfluss nehmen", erklärte Dr. Christoph Müllmann, der Erste Beigeordnete, gestern gegenüber dieser Zeitung unmissverständlich.

Weitere Runden werden folgen

"Ich bin reichlich pikiert darüber, dass sich gleich zwei von unseren fünf Vereinen an den Gesprächen nicht beteiligt haben", betonte Gerd Wahle. Der 1. Vorsitzende des TuS Fichte Lintfort machte aus seiner Verärgerung über das Verhalten der Verantwortlichen der beiden Nachbarclubs keinen Hehl.

Ähnlich wie Müllmann bekräftigte der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Manfred Klessa, trotzdem die Absicht, weiter für alle fünf beteiligten Vereine ein offenes Ohr zu haben. "Das war eine erste Planungsrunde. Weitere werden folgen, und wir werden selbstverständlich den TSV Türkiyemspor und den SVL wieder dazu einladen."

Dem Vernehmen nach fehlten die Vertreter der beiden Clubs unentschuldigt, was Klessa als eine "Enttäuschung" empfand. Intern verwendete er noch drastischere Vokabeln. Die vom SVL vor Monaten abgelehnte Fusion mit Fichte sollte indes kein Hindernis sein, sich zusammen zu setzen. "Auch eine Kooperation wäre schon ein wichtiger Schritt", erläuterte Klessa und wurde diesbezüglich von Müllmann ausdrücklich bestätigt.

Gerüchteweise besteht eine derartige Kooperation bereits zwischen dem SVL und Türkiyemspor; eine Fusion beider Vereine soll möglicherweise in unmittelbarer Zukunft beschlossen werden.

Zu einer Umstimmung bei den Entscheidungsträgern im Rathaus wird dem Vernehmen nach ein derartiger Zusammenschluss nicht mehr führen. "Der Standort der neuen Sportanlage an der Franzstraße steht fest. Die Pachtverträge für die Anlagen des TSV und des SVL laufen in einigen Jahren aus. Damit ist klar, dass es dort keine wesentlichen Investitionen mehr geben wird", erläuterte Müllmann gestern nochmals.

Klessa: "Einige träumen noch"

Auch Klessa machte deutlich: "Ich habe den Eindruck, dass einige Leute immer noch von einer zentralen Anlage auf dem Areal des TSV und des SVL träumen. Beschlossen sind aber die beiden Standorte unterhalb des Klosters und an der Franzstraße. Und dabei wird es auch bleiben."

(RP)
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