Reiten Zehnte „Werth-Arbeit“?

In Aachen wird sich die Dressur-Elite aus aller Welt messen. Für die deutschen Starter geht es vor allem um die Nominierung zur Olympia-Mannschaft. Isabell Werth ist gesetzt, Ellen Schulten-Baumer hofft noch.

Das Weltfest des Pferdesports ist seit gestern offiziell eröffnet. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel reiste in die Kaiserstadt, um beim Opening des CHIO Aachen dabei zu sein. Hat die Regierungschefin zur Zeit Terminstress mit den unterschiedlichen Besuchen von sportlichen Großereignissen, so bereiten sich die beiden Rheinbergerinnen Isabell Werth und Ellen Schulten-Baumer konzentriert auf die großen Dressurprüfungen in der Soers vor. Höhepunkt der Aachener Reitertage ist die „Große Tour“ mit Grand Prix, Grand Prix Special und Grand Prix Kür. Nach dem letzten Turniertag am kommenden Sonntag werden auch endgültig die vier deutschen Starter für die Olympischen Reiterspiele in Hongkong nominiert.

„So viel Glück hat man nicht oft“

Auf das CHIO freut sich Isabell Werth jedes Jahr und diesmal ganz besonders: „Hier entscheidet sich, wer letztlich im Olympis-Team dabei sein wird. Für mich ist es natürlich ein gutes Gefühl, nicht zittern zu müssen, denn ich bin gleich mit zwei Pferden nominiert - mit Satchie und mit Hannes. So viel Glück hat man als Reiter nicht oft.“ Die Doppelweltmeisterin der letzten WM (ebenfalls in Aachen) ist die klare Nummer eins in der Equipe von Bundestrainer Holger Schmezer.

Zudem für den Großen Dressurpreis von Aachen wurden Nadine Capellmann (Würselen) mit Elvis, Heike Kemmer (Winsen) mit Bonaparte und Matthias Alexander Rath (Kronberg) mit Sterntaler nominiert. Aber auch die Rheinbergerin Ellen Schulten-Baumer macht sich noch Hoffnungen auf eine Nominierung für das Olympia-Quartett. „Hinter der gesetzten Isabell Werth geht es von der Leistungsdichte her sehr eng zu. Ich möchte den Bundestrainer jedenfalls in Aachen mit einer guten Vorstellung beeindrucken und mich für die Olympischen Spiele empfehlen. Dafür muss ich aber mit meiner Stute Donatha in den 70-Prozent-Bereich reiten“, sagt sie.

Zum großen Duell zwischen Isabell Werth und Anky van Grunsven wird es in der Soers wohl nicht kommen. Die Niederländerin nannte in Aachen nur mit ihrem Zweitpferd Painted Black. Ähnlich ging die Rheinbergerin kürzlich dem direkten Duell mit ihrer großen Rivalin um olympisches Edelmetall der feinsten Sorte beim CDIO in Rotterdem aus dem Weg. Neunfache CHIO-Siegerin und damit alleinige Rekordhalterin ist Isabell Werth bereits in Aachen. Dr. Reiner Klimke und Josef Neckermann folgen mit acht Siegen in der Soers. Vielleicht kommt in dieser Woche die zehnte „Werth-Arbeit“ hinzu.

(RP)
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