Reitsport Yvonne Booten freut sich auf EM-Debüt

Laintal/Kamp-Lintfort · Mit ihrem Start bei der ländlichen Europameisterschaft im österreichischen Laintal geht für die Vielseitigkeitsreiterin des RV Seydlitz-Kamp ein Traum in Erfüllung. Die Form der 22-Jährigen stimmt, sie will in die Platzierungen reiten.

 Für Yvonne Booten vom RV Seydlitz-Kamp geht ein großer Wunsch in Erfüllung. Sie startet mit ihrem Pferd Dreamfire bei den ländlichen Europameisterschaften im österreichischen Laintal.

Für Yvonne Booten vom RV Seydlitz-Kamp geht ein großer Wunsch in Erfüllung. Sie startet mit ihrem Pferd Dreamfire bei den ländlichen Europameisterschaften im österreichischen Laintal.

Foto: Privat

Seit Wochen dreht sich beim RV Seydlitz Kamp alles um die Vorbereitung auf die Rheinischen Meisterschaften der Vielseitigkeit, die ab morgen in Hünxe über die Bühne gehen. Schließlich ist dieser Wettbewerb für viele Nachwuchsreiter der absolute Saisonhöhepunkt. Yvonne Booten wird dabei allerdings nicht für die Kamper antreten, sie erlebt ihr ganz persönliches Karriere-Highlight im österreichischen Laintal, wo von heute bis Sonntag die ländlichen Europameisterschaften anstehen.

"Bei den Ponys war ich schon mal Reserve-Starterin. Aber mit dieser EM-Teilnahme geht mein größter sportlicher Wunsch in Erfüllung", sagt die 22-jährige Gocherin. Das lässt sie sich auch nicht dadurch madig machen machen, dass es sich "nur" um die ländliche EM handelt. Denn die sind genau genommen so etwas wie kontinentalen B-Titelkämpfe, für Reiter, die ihren Sport nicht unter professionellen Bedingungen betreiben und in keinem Kader sind. Yvonne Booten ist stolz auf das, was sie erreicht hat.

Denn im Gegensatz zu vielen Mitstreiterinnen kommt sie aus keiner pferdesportlich vorgeprägten Familie, ihre Eltern haben keine eigene Reitanlage. "Für meine Möglichkeiten habe ich das Optimale erreicht", betont sie, "ich muss schon einen großen Aufwand betreiben." Ihr Turnierpferd Dreamfire hat sie beispielsweise in einem Stall in Goch untergebracht. Um unter Coach Karl-Heinz Nothofer zu trainieren, packt sie es in den Anhänger und macht sich auf die 40 Kilometer lange Anreise nach Kamp-Lintfort. Doch bei allem Einsatz ist für die Studentin der angewandten Naturwissenschaften klar, dass ihr Sport ein Hobby bleiben wird.

Das bedeutet aber nicht, dass es ihr an der nötigen Zielstrebigkeit fehlt. In den vergangenen Wochen hat sie sich akribisch auf ihren persönlichen Saisonhöhepunkt vorbereitet. Die Generalprobe bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften war jedenfalls schon mal sehr vielversprechend, da holte sie mit dem Rheinland den dritten Platz. In einem starken Team lieferte sie zwar das Streichergebnis, aber mit ihren Einzelleistungen war sie dennoch zufrieden. Anschließend ging es ins Trainingslager auf die Anlage des deutschen Teamleiters Roger Böckmann im niedersächsischen Lastrup.

"Da haben wir die letzten Feinheiten abgestimmt und an der Teambildung gearbeitet. Schließlich galt es, acht Reiter, wovon einige ganz neu dabei sind, zu einer Einheit zu formen", erklärt Yvonne Booten. Mit dem Ergebnis ist die 22-Jährige sehr zufrieden, sie und ihr Pferd sind gut drauf. Das ist allerdings auch nötig, um sich gegen die Konkurrenz aus ganz Europa zu behaupten. Booten wird nicht in der Mannschaft, sondern nur im Einzelwettbewerb zum Einsatz kommen. Dort muss sie eine CIC**-Prüfung absolvieren, die sich aus einer M-Dressur, einer **-Geländeprüfung und einem M-Springen zusammensetzt.

"Ich will auf jeden Fall eine Platzierung erreichen, das bedeutet einen Platz im ersten Viertel aller Starter", erklärt Booten, "alles, was darüber hinaus geht, wäre ein Bonus." Heute und morgen beginnt der Wettbewerb mit der Dressur, danach wird es eine Tendenz geben, ob die 22-Jährige ihre Ziele erreichen kann.

(RP)
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