Basketball "Wollen unsere tollen Fans begeistern"

Moers · Einige Wochen arbeitet der neue Trainer jetzt mit der in die Oberliga abgestiegenen ersten Herrenmannschaft der BG Lintfort. Die Rückkehr zur BGL war für ihn eine Herzenssache, mit attraktivem Basketball will er wieder mehr Zuschauer anlocken.

 Joel Aminu (gelbes Trikot) gehört zu den großen Talenten im Lager der BG Lintfort. Auch mit seiner Hilfe will Trainer Tobias Liebke in der kommenden Saison attraktiven Basketball in Kamp-Lintfort spielen lassen.

Joel Aminu (gelbes Trikot) gehört zu den großen Talenten im Lager der BG Lintfort. Auch mit seiner Hilfe will Trainer Tobias Liebke in der kommenden Saison attraktiven Basketball in Kamp-Lintfort spielen lassen.

Foto: S. Wensierksi

Herr Liebke, Sie waren ja nie richtig weg aus Kamp-Lintfort. Haben Sie eigentlich lange gebraucht, um sich für die BGL zu entscheiden?

Liebke Ich habe ja in der vergangenen Saison bei den Giants Düsseldorf als Senioren- und Jugendcoach gearbeitet und war deswegen aus dem Tagesgeschäft in Lintfort raus. Auch wenn ich mir eine Woche Bedenkzeit erbeten hatte, war die Entscheidung für die BGL im Herzen schnell gefallen. Bei dem Verein kenne ich jeden, habe mit fast allen Spielern schon trainiert und finde ein Umfeld vor, auf das ich mich hundertprozentig verlassen kann.

Welche Situation haben Sie nach dem Abstieg vorgefunden?

Liebke Die Lage war so, dass alle Spieler möglichst schnell wissen wollten, wie es im Verein weitergeht. Als dann klar war, dass ich der neue Trainer werde, lag es mir sehr am Herzen, mit jedem ein persönliches Gespräch zu führen. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass noch jemand einen Ballast mit sich herumschleppt. Ich habe eher den Eindruck gewonnen, dass der Misserfolg auch zusammengeschweißt hat. Die Gruppe wollte unbedingt zusammenbleiben, es gab absolut keine Schuldzuweisungen.

Sie haben jetzt schon einige Wochen Training und zwei erfolgreiche Pokalspiele hinter sich. Wie haben Sie bislang mit dem Team gearbeitet?

Liebke Nach der frustrierenden Saison ging es primär darum, Spaß und Freude am Basketball zurückzubringen. Deswegen treffen sich alle Spieler, die mit dem Leistungsgedanken Sport treiben, zweimal in der Woche in der Halle. Also Spieler aus der bisherigen ersten, zweiten und U18-Mannschaft. Aus diesem Pool hat theoretisch jeder die Chance, ins Oberliga-Team zu kommen. Eines unserer Ziele ist es ohnehin, durch ähnliche Trainingsinhalte für mehr Durchlässigkeit zwischen den Mannschaften zu sorgen.

Wo liegen Ihre Schwerpunkte, wo wollen Sie mit der Mannschaft spieltaktisch hin?

Liebke Aktuell geht es zwar primär darum, Spaß zu vermitteln. Aber reines Sommerzocken kommt für mich nicht infrage. Sofern das bei so vielen Spielern möglich ist, versuche ich auch jetzt schon, meine taktischen Ideen zu vermitteln. Ich habe vor, mit nur noch einem richtig großen Spieler und vier kleineren, schnelleren Spielern zu agieren. Ziel ist es, agiler zu sein als der Gegner und somit häufiger dessen Korb zu attackieren. Wir wollen unsere tollen Fans begeistern und wieder mehr in die Halle locken. Wir haben ein Potenzial von 250 bis 300 Zuschauern.

Sind Sie noch auf der Suche nach neuen Spielern für die neue Saison?

Liebke Ich habe von Beginn an gesagt, dass ich mit Spielern aus Kamp-Lintfort arbeiten möchte. Ich bin mit dem aktuellen Pool an Spielern zufrieden. Wir werden uns aber nicht wehren, wenn jemand von außen kommt, der uns helfen möchte und auch kann.

Was ist mit der Mannschaft in der Oberliga möglich?

Liebke Wir freuen uns für Till Achtermeier, dass er in Wulfen die Möglichkeit hat, 1. Regionalliga zu spielen. Doch sein Abgang wiegt schwer. Dennoch haben wir den Anspruch, oben mitzuspielen. Das Schöne ist, dass wir nicht aufsteigen müssen, im Verein gibt es niemanden, der uns unter Druck setzt und vom direkten Wiederaufstieg redet.

DAVID BEINEKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP/rl)
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