Basketball "Wir haben uns selbst überholt"

Moers · Der Trainer sieht die Lintforter Oberliga-Basketballer trotz Platz eins nach der Hinrunde nicht unter Druck.

 BGL-Coach Tobias Liebke, hier links mit Co-Trainer Michael Deininger, ist zufrieden mit dem Verlauf der Hinrunde in der Oberliga.

BGL-Coach Tobias Liebke, hier links mit Co-Trainer Michael Deininger, ist zufrieden mit dem Verlauf der Hinrunde in der Oberliga.

Foto: S. Wensierksi

Kamp-Lintfort Am vergangenen Wochenende kassierten die Oberliga-Basketballer der BG Lintfort im Topspiel gegen Frintrop zwar ihre zweite Niederlage, beendeten die Hinrunde aber dennoch als Tabellenführer. Vor dem Start des zweiten Saisonabschnitts morgen bei den SFD Düsseldorf sprach die RP mit Trainer Tobias Liebke, der die Mannschaft nach dem Abstieg aus der 2. Regionalliga übernahm.

Herr Liebke, die BGL hat in der Abstiegssaison schwere Zeiten mitgemacht. Hat sich die Gefühlslage im Verein mit der Rückkehr des Erfolgs positiv verändert?

Liebke Das denke ich schon. Wobei ich sagen muss, dass ich nie den Eindruck hatte, dass im Verein etwas kaputt gegangen ist. Viele Leute waren natürlich unzufrieden, aber ich habe die Energie gespürt, es besser machen zu wollen. Es wusste nur keine so richtig wie. So habe ich es als meine Aufgabe angesehen, den Spielern und dem Umfeld aufzuzeigen, wie wir in eine Richtung gehen.

Was waren Ihre ersten Maßnahmen?

Liebke Ganz wichtig war, früh mit allen Spielern das Gespräch zu suchen, dabei ehrlich miteinander umzugehen und einen klaren Schnitt zu machen. Es sollten wirklich die nur die Spieler weitermachen, die bereit waren, zweimal in der Woche zu trainieren. Einzige Ausnahme ist Michael Schmak, der in Aachen studiert, aber der hält sich ohnehin immer fit.

Sie waren zwar in der Nachwuchsarbeit bei der BGL aktiv, haben den Abstieg aber nur aus der Distanz beobachtet. Hätten Sie gedacht, dass sich der Erfolg so schnell wieder einstellt?

liebke Ehrlich gesagt nicht. Wir sind als Verein davon ausgegangen, dass wir zunächst die Scherben aufkehren müssen, um dann an den Neuaufbau zu gehen. Jetzt dürfen wir uns als Tabellenführer sogar über den Aufstieg Gedanken machen. Wir haben uns also selbst überholt. Das Schöne ist aber, dass wir keinen Druck haben, denn wir müssen nicht aufsteigen. Unser großes Plus ist, dass bei uns die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern stimmt. Mit der Entwicklung von Thomas Achtermeier und Joel Aminu bin ich sehr zufrieden, Spieler wie Marcel Kower, Björn Wagner und Michael Schmak sind unsere Leitwölfe.

Wie haben Sie der Mannschaft das Selbstvertrauen zurückgegeben?

liebke Wir haben in der Vorbereitung bewusst zunächst gegen schwächere Teams gespielt, höhere Siege eingefahren und uns dann kontinuierlich gesteigert. Außerdem ist das Team sehr schnell zusammengewachsen. Die Spieler freuen sich aufeinander, das macht das Ganze einfacher.

Was haben Sie an der Spielweise verändert?

liebke Klassisch spielen Basketballteams mit zwei großen und drei kleineren Spielern. Wir agieren mit nur einem großen und vier kleineren Spielern, um schneller spielen zu können. Da hatten die meisten Gegner bislang keine Antwort drauf.

Ist denn für den Primus nach der Hinrunde das Ziel jetzt der Aufstieg?

liebke Wir sind gut damit gefahren, uns von Spiel zu Spiel zu konzentrieren. Wir haben schon viel erreicht, indem wir in Kamp-Lintfort wieder für eine Basketball-Euphorie gesorgt haben. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Für uns kommt es zunächst mal darauf an, gegen die vermeintlich schwächeren Teams keinen Unsinn zu machen. Und wir müssen hoffen, dass wir von Verletzungen verschont bleiben.

DAVID BEINEKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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