Fußball Wie Pech und Schwefel

Jörg Lyko kennt kein Pardon. "Er hat sich nicht so benommen, wie die Mannschaft und auch ich es gewünscht haben", sagte der Trainer des Fußball-Bezirksliga-Absteigers TV Asberg, nachdem er sich Ozan Sengül zur Brust genommen hatte.

Dem kurzen Gespräch zwischen Männern über korrektes Auftreten auf dem Fußballplatz folgte eine zweiwöchige Suspendierung Sengüls. Der Heißsporn zeigte sich reumütig und versprach, sein Temperament zu zügeln. Lyko nahm die Entschuldigung an; mehr noch: "Ich baue auf ihn in der neuen Saison." Der innere Frieden ist wieder hergestellt.

"Das wird eine ganz heiße Kiste in dieser Spielzeit", hat der Asberger Trainer erkannt. "Nur wer wie Pech und Schwefel zusammenhält, Disziplin im Training und auf dem Platz beweist sowie seine Leistung bringt, der wird in der A-Liga auch Erfolg haben", versichert Lyko. Ein Freifahrtschein auf die sofortige Rückkehr in die achte Liga liegt für seine Mannschaft also nicht bereit. Er will (und soll unbedingt) erarbeitet werden. Und dass andere Teams, allen voran der VfL und OSC Rheinhausen, SC Rheinkamp, Türkiyemspor Lintfort oder auch Lykos Geheimtipp SV Scherpenberg Gleiches denken, macht die Angelegenheit prickelnder, aber gewiss nicht leichter.

"Ich bin für die Leistung der Mannschaft, aber auch für die Stimmung verantwortlich", betont der Trainer, der sich des guten Klimas innerhalb seiner Truppe freilich gewiss sein darf. Die Mannschaft kennt ihn, zahlreiche Spieler haben unter Lyko bereits in der Asberger Jugend trainiert, und gleich eine Handvoll von ihnen ist zum Absteiger zurück gekehrt, weil Lyko dort — als Nachfolger von Michael von Zabiensky — wieder ans Ruder getreten ist.

Kevin Kiel (Fichte Lintfort) und Julian Hillus (GSV Moers) bringen Landesliga-Erfahrung mit. Sie werden ihren Platz finden in der Mischung aus erfahrenen Akteuren wie Dennis Frankenberg, Andre von Zabiensky oder Christian Kanzok sowie nachrückenden Talenten wie Torhüter Thomas Wilbers, Stefan Mertens oder Chris Krüger, die den Sprung aus dem eigenen Juniorenbereich schaffen sollen.

Mit flexiblem Spielsystem

"Alle kennen sich, aber wir müssen uns erst wieder finden", reagiert Lyko gelassen auf die anfänglichen Testniederlagen, in denen aber weniger das Ergebnis im Vordergrund stand denn die taktischen Varianten, die es einzuüben gilt. Flexibel will der TVA in die Saison gehen, sein Spielsystem mit Dreier- oder Viererkette auf den jeweiligen Gegner ausrichten. "Da müssen wir unsere Optionen wahren können", gibt der Trainer seinen Schützlingen mit auf den Weg.

Welche er jeweils zieht, wird Lyko noch herausfinden. Asbergs Coach und sein Co-Trainer Massimo Piras werden ihre Hausaufgaben machen und die Konkurrenz in den Wochen bis zum Saisonauftakt genauestens unter die Lupe nehmen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort