Volleyball Wichtiges Spiel des MSC in Bühl von Spardiskussion begleitet

Moers · Zurück in den Bundesliga-Alltag: Nach der Europapokal-Niederlage am Mittwoch gegen die Polen von Delecta Bydgoszcz und der tags darauf per Brief übermittelten Hiobsbotschaft über die Sparpläne des Vereins gilt es für die Bundesliga-Volleyballer, sich am Samstag voll auf das Auswärtsspiel beim TV Bühl zu fokussieren. Eine Partie, die vorentscheidend im Hinblick auf die Play-off-Ausgangssituation zum Ende der Normalrunde sein könnte.

 Vergangene Saison noch Mannschaftskameraden, heute Abend Gegner: MSC-Libero Oscar Rodriguez (vorn) und Marvin Prolingheuer.

Vergangene Saison noch Mannschaftskameraden, heute Abend Gegner: MSC-Libero Oscar Rodriguez (vorn) und Marvin Prolingheuer.

Foto: H.-U. Kress

Moers als Tabellensechster und Bühl als Fünfter sind gleichermaßen daran interessiert, nicht auf dem sechsten Rang zu landen. Denn dann droht die Auseinandersetzung mit einem der großen Drei — BR Volleys, Generali Haching und VfB Friedrichshafen — im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft. Angesichts der Bedeutung des Spiels hätte MSC-Coach Chang Cheng Liu die schlechte Nachricht der Etatkürzung am liebsten erst nach der Bühl-Reise übergeben, doch Präsident Günter Krivec hatte andere Pläne. Geht es nach Kapitän Tim Broshog, muss sich der Coach aber auch so keine Sorgen machen. Mit Blick auf den guten Zusammenhalt und die Charaktere im Team meint er: "Ich glaube, es gibt niemanden in der Mannschaft, der jetzt nur noch mit halber Kraft spielt." Der 25-Jährige selbst gehört zu den Spielern, die parallel zum Leistungssport eine Ausbildung absolvieren: "Die will ich auf jeden Fall beenden. Deswegen ist es für mich kein Thema, den Verein zu verlassen." Gleiches gilt für den Tobias Neumann, der sich deswegen von angekündigten Sparmaßnahmen weniger betroffen sieht: "Ich denke, da geht es eher um die Profis aus dem Ausland. Ich bin darauf gespannt, welches Konzept uns genau vorgestellt wird." Er steht voll hinter der Idee, die Mannschaft mit hoffnungsvollen Talenten zu ergänzen und mit Ausbildungsplätzen an den Club zu binden: "Schließlich bin da so etwas wie ein Vorreiter." In die Kategorie ausländische Profis fällt der Australier Steve Keir. Doch obwohl auch noch der Vertrag des 33-Jährigen zum Saisonende ausläuft, sieht er sich noch nicht unbedingt auf der Abreise. "Mit einer guten Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern sowie einem guten Konzept kann den Zuschauern immer noch toller Volleyballsport geboten werden." Einen Leistungsabfall im Team befürchtet er nicht, weil es noch Ziele gebe.

Eines davon ist, den TV Bühl hinter zu lassen. Heute hat der MSC jedenfalls eine realistische Siegchance. Die couragierte Leistung gegen Meister Berlin und die beiden letzten Sätze aus dem Spiel gegen Bydgoszcz zeigten, dass die Adler gut in Form sind. Bemerkenswerte Protagonisten aufseiten der Gastgeber sind der wieder genesene Außenangreifer Joel Bruschweiler, US-Legionär Cory Rieks, der schon in Moers mit seiner Annahme und Abschlaghöhe gleichermaßen imponierte, oder auch der Ex-Moerser Marvin Prolingheuer. Der Niederländer Bas van Bemmelen ist mit 2,06 Meter Körperlänge in der Netzmitte ebenso ein mögliches Hindernis. MSC Trainer Chang Cheng Liu sagt: "Wir haben zurzeit wieder gut zu tun. Nach dem Mittwochspiel im Europapokal ist Bühl nun eine ganz wichtige Station. Das Potenzial zum Sieg haben wir, aber Bühl hat gewaltig zugelegt und wir müssen unsere Bestleistung bringen. Die Mannschaft zu unterschätzen wäre fahrlässig. Wir müssen den Spannungsbogen von Anfang bis Ende halten — ein gewonnener Satz bedeutet da unten gar nichts."

(RP/ac)
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