Fußball Wenig Spaß, aber Euphorie

Die Premiere auf der Trainerbank des SV Alemannia Kamp ging für Trainer Tim Wilke gründlich daneben. Doch er strotzt geradezu vor Zuversicht und peilt am Sonntag gegen den SV Schaephuysen Punktgewinne ein.

Seine ersten Minuten auf der Trainerbank hätte sich Tim Wilke sicherlich anders gewünscht. Die Premiere als Coach des A-Ligisten Alemannia Kamp hatte noch keine zwei Minuten gedauert, da lag sein Team gegen Borussia Veen am vergangenen Sonntag auch schon zurück. Und drei Minuten später sah zudem sein Stürmer Lukas Ordon die Rote Karte: Da waren's nur noch zehn Kamper, die sich gegen die Niederlage zu stemmen versuchten. Am Ende gab's ein 2:6 für das Alemannia-Team und dessen neuen Trainer, der dennoch nicht nur schlechte Erinnerungen an den Tag mit nach Hause nahm. "Das Ergebnis war schon brutal", sagt Wilke, der aber gute Ansätze erkannte. "Eine Halbzeit lang war das sicherlich das beste, was die Mannschaft seit langem gespielt hat", betont der Trainer, der viel Einsatz und gute Szenen, aber keinen Erfolg gesehen hat.

Lediglich 18 Punkte, schon 45 Gegentore, auf Platz 13 nur knapp von den Abstiegsrängen entfernt. Da kommt Nüchternheit auf, auch bei Tim Wilke, der gern zugibt, dass der neue Job, der Wechsel vom Spieler zum Trainer der Alemannia, ihn nicht kalt gelassen hat. "An der Euphorie hat sich nichts geändert", berichtet er, "aber man merkt natürlich, dass der Abstiegskampf den Spaßfaktor nicht gerade erhöht." Hinzu kommen die personellen Probleme der Kamper Elf. Miro Barac (zum VfL Repelen) und Danny Stöweno (zum TSV Türkiyemspor Lintfort) haben den Club in der Winterpause verlassen, Syard Schürmann und Michael Sibiakov fallen mit langfristigen Verletzungen aus, dazu gesellt sich jetzt noch die Sperre für Ordon.

Genug Probleme also für Wilke vor dem sonntäglichen Heimspiel gegen den Tabellenvierten SV Schaephuysen. Aber der Trainer macht sich und den Seinen Mut. "Der SVS spielt körperlich sehr robust. Er ist ein unangenehmer Gegner, sollte uns aber dennoch liegen", sagt Wilke, dabei an das Hinspiel denkend, als die Alemannia mit einem Punkt von des Gegners Platz nach Hause fuhr. "Unser Ziel muss es sein, in den Heimspielen die nötigen Zähler zum Klassenerhalt zu holen", spornt er seine Akteure an.

Der Spieltag beginnt bereits morgen Abend, wenn der VfL Repelen II den TuS Asterlagen erwartet. Der Spitzenreiter SC Rheinkamp empfängt den Kamp-Bezwinger aus Veen, während der Liga-Zweite SV Millingen von der DJK Lintfort geprüft wird. Der GSV Moers II wartet auf den Tabellendritten SV Sonsbeck II.

Zudem stehen interessante Partien im Tabellenkeller auf dem Programm. Türkiyemspor Lintfort will mit einem Sieg den ESV Hohenbudberg hinter sich lassen, während der SV Scherpenberg beim Schlusslicht SV Vynen-Marienbaum auf seine Auswärtsstärke setzt.

(RP)
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