Fußball Weiterer Mitroglou-Wechsel bringt noch mehr Geld

Neukirchen-Vluyn · Würde der griechische Nationalspieler aus seinem Vertrag herausgekauft, käme der SV Neukirchen wieder zum Zug.

Das ist Konstantinos Mitroglou
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Foto: ap, EM

Für ziemlichen Auftrieb in der heimischen Fußballszene sorgte gestern die Nachricht, dass der A-Ligist SV Neukirchen mit einer dicken Summe am Wechsel seines ehemaligen Jugendspielers Kostas Mitroglou von Olympiakos Piräus zum FC Fulham teilhat. Im Idealfall könnten dem SVN von den rund 15 Millionen Euro ein sogenannter Solidaritätsbeitrag in Höhe von 112 500 Euro zustehen. "Ich freue mich für die Neukirchener. Das ist das erste Mal in unserem Fußballkreis, dass ein Verein einen derart hohen Betrag für einen Transfer bei den Profis erhält", meint Kreisjugendobmann Wolfgang Wischinski.

Er kann sich nur daran erinnern, dass es schon häufiger für Vereine aus dem Fußballkreis Ausbildungsentschädigungen gab, wenn deren ehemalige Jugendspieler bei Proficlubs den Sprung in ein Nachwuchsnationalteam geschafft hatten. Zum Beispiel Julian Korb bei Borussia Mönchengladbach (früher TuS Preußen Vluyn) oder Maximilian Dittgen bei Schalke 04 (früher TV Asberg). Auch das sind gute Beispiele dafür, dass sich gute Nachwuchsarbeit für die Vereine lohnt. "Den aktuellen Fall werde ich zum Anlass nehmen, um den Vereinen noch mal klarzumachen, wie wichtig es ist, Nachwuchstrainer und Betreuer zu schulen", betont Wischinski.

Für den SV Neukirchen könnte es sich jedenfalls in Zukunft noch weiter auszahlen, dass sich Kostas Mitroglou am Klingerhuf einen Teil seines Rüstzeugs für die Profikarriere holte. Denn sollte er vor Ablauf seines Vertrages in Fulham bis 2018 gegen eine Ablösesumme den Verein wechseln, würde beim SVN laut Statuten des Fußball-Weltverbandes FIFA erneut die Kasse klingeln. Davon kann zum Beispiel RW Essen ein freudiges Liedchen singen. Denn als Mesut Özil nach der WM 2010 von Bremen nach Madrid wechselte, gab es einen Solidaritätsbeitrag von 270 000 Euro von den Königlichen.

Aus Özils Mega-Transfer von Madrid zu Arsenal London im vergangenen Sommer standen den Essenern dann noch einmal 800 000 Euro zu. Doch das ist für die Neukirchener bestenfalls süße Zukunftsmusik, aktuell stellt sich die Frage, was von den bis zu 112 500 Euro übrigbliebe, wenn sie demnächst aus Fulham überwiesen würden und der Fiskus sich meldet. Marc Lemkens, Steuerberater aus Xanten, vertritt jedenfalls die Auffassung, dass ein derart hoher Betrag, weil er den Grenzwert von 45 000 Euro übersteigt, vom sogenannten Zweckbetrieb des Vereins in den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb fallen würde. Und damit wäre er voll steuerpflichtig. Dadurch müssten die Neukirchener rund 30 Prozent Körperschafts- und Gewerbesteuer auf die Gesamtsumme abführen.

(RP)
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