Volleyball Vor den anderen die Fehler aufarbeiten

Kein Auge habe er zugetan, von Schlaf habe während der siebenstündigen Busfahrt zurück in die Grafenstadt keine Rede sein können. "So etwas geht mir an die Nerven; da kann ich nicht einfach einschlafen", berichtete Georg Grozer, der Trainer des Moerser SC, nach der 1:3-Niederlage seiner Mannschaft beim VC Olympia Berlin, dem Tabellen-Schlusslicht der Volleyball-Bundesliga.

Möglicherweise habe sein Team die lange Anreise nicht gut weggesteckt – das allein klingt noch nicht nach einer überzeugenden Erklärung für die desolate Leistung der "Adler". Mit den Gedanken schon beim Pokalfinale seien seine Schützlinge nach Einschätzung Grozers allerdings auch noch nicht gewesen. Er sieht vielmehr ein grundsätzliches mentales Problem als Ursache für die Blamage von Berlin: "Man muss bereit sein zu kämpfen, egal wer der Gegner ist. Und diesbezüglich haben meine Spieler versagt, vor allem die Leistungsträger. Ich erwarte eine selbstkritische Aufarbeitung dieses schwachen Auftritts. Jeder Einzelne bekommt von mir die Aufgabe, in dieser Woche anhand von Video-Aufzeichnungen vor dem gesamten Team die eigenen Fehler zu benennen und zu analysieren."

Grozer hofft, seine Schützlinge damit aufrütteln zu können. Denn dem MSC stehen nun ganz schwere Aufgaben ins Haus. In Friedrichshafen, gegen den SCC Berlin, bei Generali Haching und gegen evivo Düren in der Bundesliga sowie am 8. März im Pokalfinale gegen Haching – ein Programm, das es in sich hat, wartet also auf die "Adler". Grozer dazu: "Wenn wir nicht aufpassen, rutschen wir in der Tabelle noch weit nach unten. Jetzt sind wir fast schon gezwungen, gegen unsere direkte Konkurrenz zu punkten." Etwas Positives hat die Pleite vielleicht doch: Ähnlich wie nach dem 1:3 in Rottenburg könnten sich die Moerser an der Ehre gepackt fühlen und fortan wieder auftrumpfen.

(RP)
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