Fußball Vier Bezirksligisten gegen den Abstieg

Kreis · Die Neustrukturierung der Fußballigen beschäftigt die Verantwortlichen aus Repelen, Vluyn, Meerfeld und Moers. Sie alle wollen sich frühzeitig in Sicherheit bringen, ehe es am Ende der Saison bis zu sieben Teams treffen könnte.

Ehe Ali Boyacilar wieder derartig engagiert an der Seitenlinie auftreten wird, vergehen noch einige Tage. Der neue Trainer des Fußball-Bezirksligisten GSV Moers II kehrt erst in der nächsten Woche aus dem Urlaub zurück.

Ehe Ali Boyacilar wieder derartig engagiert an der Seitenlinie auftreten wird, vergehen noch einige Tage. Der neue Trainer des Fußball-Bezirksligisten GSV Moers II kehrt erst in der nächsten Woche aus dem Urlaub zurück.

Foto: Olaf Ostermann

Es hat etwas vom Untergang der Titanic: 1912 standen zu wenige Rettungsboote für zu viele Schiffbrüchige im Nordatlantik zu Verfügung. Übertragen auf die Fußball-Bezirksliga, Gruppe 8 heißt das: Zu wenige Plätze, nämlich elf, für zu viele Bewerber, deren 18 an der Anzahl. Bedingt durch die Neu-Strukturierung der Ligen gibt es nach der Saison 2013/14 einen vermehrten Abstieg aus allen acht Bezirksliga-Gruppen (die RP berichtete). Da heißt es bei allen 18 Vereinen, gleich am ersten Spieltag: "Rette sich wer kann". Entsprechend vorsichtig sind die Prognosen, wer am Saisonende die Spielklasse in Richtung Landesliga verlassen wird. Viele tippen auf einen Vertreter vom rechten Ufer des Rheins. Glückauf Möllen und besonders oft Genc Osman Duisburg werden dabei genannt.

Wenn es nach der Frage geht, wer denn am Ende am linken Niederrhein den Kopf über Wasser hat, wird häufig der Name VfL Repelen genannt. Da geht zur Zeit dessen Trainer Sascha Weyen baden, aber nicht im rauen Wasser der Bezirksliga, sondern in den Wellen der kroatischen Adria. Dort urlaubt der VfL-Coach vor dem Aufsteiger-Derby gegen Preußen Vluyn. So hat Repelens Co-Trainer für 90 Minuten das Sagen auf der Kommandobrücke des Repelener Schiffs. Der Aufsteiger aus dem Moerser Norden verfügt über eine eingespielte Mannschaft, die in den bisherigen Vorbereitungsspielen auch überzeugt hat. Auf der anderen Seite stehen die Preußen aus Vluyn. Auch dessen Trainer Patrick Baumann kann auf eine weitgehend eingespielte Mannschaft vertrauen. Um nicht gleich nach dem ersten Spieltag der Konkurrenz hinterher zu laufen, lautet die Devise für beide Vereine "Bloß nicht verlieren".

Gänzlich umgekrempelt wurde die zweite Mannschaft des GSV Moers. Zahlreiche Leistungsträger, wie Torjäger Adem Türköz oder Spielgestalter Pascal Schmidt wurden zur ersten Vertretung des Vereins hoch gebeten. So muss eine relativ unerfahrene Mannschaft versuchen, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Auf den neuen Trainer Ali Boyacilar wartet eine Herkules-Aufgabe, will er den vierten Rang aus der Vorsaison wiederholen. Auch er weilt noch in Urlaub und wird im ersten Spiel durch Marcin Baluch, seinem Co-Trainer, vertreten. Mit dem SV Wanheim 1900 stellt sich ein für den GSV II unbekannte Mannschaft als Gastgeber vor. Auch für die Grafschafter Zweitvertretung gilt gleichermaßen wie für die Aufsteiger aus Repelen und Vluyn die Marschroute: "Bloß nicht verlieren". Eine zusätzliche Hypothek muss der FC Meerfeld tragen. Der hat zwischendurch noch mal schnell im Niederrheinpokal das Spiel gegen Oberliga-Spitzenreiter TuS Bösinghoven zu absolvieren (siehe Vorschau unten auf dieser Seite). Bleibt abzuwarten, wie groß der Kräfteverschleiß der Meerfelder ist. Hoffentlich nicht zu groß für den kleinen FCM-Kader. Am Sonntag muss die Mannschaft ihr Können bei Borussia Veen beweisen. "Da ist jeder Auftritt ein Endspiel", meint Trainer Uwe Ansorge mit Blick auf die Konstellation der Bezirksliga. Und wer verliert schon gerne Endspiele, auch wenn es "nur" in Veen stattfindet.

(js)
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