Handball TuS Lintfort schlittert nur äußerst knapp an einer Blamage vorbei

Kamp-Lintfort · In der Dritten Liga gewinnen die Handballfrauen des TuS Lintfort vor eigenem Publikum gegen den Aufsteiger Fortuna Köln knapp mit 30:28 und bekleckern sich dabei nicht gerade mit Ruhm.

 Die Handballerinnen des TuS Lintfort bedanken sich nach dem letzten Spiel der Hinrunde bei ihren Fans. Durch den gestrigen 30:28-Heimsieg gegen Fortuna Köln gehen sie als Tabellenführer in die Weihnachtspause.

Die Handballerinnen des TuS Lintfort bedanken sich nach dem letzten Spiel der Hinrunde bei ihren Fans. Durch den gestrigen 30:28-Heimsieg gegen Fortuna Köln gehen sie als Tabellenführer in die Weihnachtspause.

Foto: S. Wensierksi

Die Formkurve des TuS Lintfort zeigt deutlich nach unten, doch letztlich zählt am Ende nur der Erfolg. Und schon zwei Wochen später fragt niemand mehr danach, wie er zustande gekommen ist. In einer auf sehr schwachem Niveau stehenden Partie zogen die Lintforterinnen im letzten Spiel des Jahres gegen Aufsteiger Fortuna Köln gerade noch den Kopf aus der Schlinge und gewannen mit 30:28 (11:10). Damit können sie sich nun mit dem inoffiziellen Titel des Herbstmeisters schmücken.

"Heute müssen wir uns einfach nur schämen", betonte Mannschaftsführerin Caroline Mook nach dem Schlusspfiff, was man treffender nicht hätte ausdrücken können. Als die Begegnung beendet war, sah man den Lintforterinnen förmlich an, dass ihnen eine zentnerschwere Last von ihren Schultern gefallen war. Dementsprechend klein fiel dann auch der Jubel aus. Jetzt gilt es die Weihnachtspause zu nutzen, um zu regenerieren. Meike Krogmann und Sina Schronz können ihre Verletzungen auskurieren wie auch Jessica Jochims. Die Torhüterin ist am Freitag von der Treppe gefallen, wobei sie sich den Fuß umknickte und nicht eingesetzt werden konnte. Für sie sprang Celina Görres kurzfristig ein.

Gleich von der ersten Sekunde wurde die gesundheitlich angeschlagene Prudence Kinlend mit einer Sonderbewachung bedacht. Ein Umstand, mit dem die Klosterstädterinnen erneut nicht zurechtkamen. So begann das Spiel auch sehr zähfließend und beim Aufsteiger waren die limitierten Mittel schnell offensichtlich. Allerdings machten die Gäste das Beste aus ihren Möglichkeiten. Sie versuchten im Angriff so lange wie möglich den Ball zu halten, um dann die sich bietenden Chancen zu nutzen. Auf der Gegenseite veranstaltete der TuS ein munteres Preisschießen. Gleichgültig, ob die Position aussichtsreich war, der Ball wurde erst einmal auf das Tor geworfen. Dabei schien es völlig gleichgültig zu sein, dass sich kein Erfolg einstellte. Von Struktur war jedenfalls nicht viel zu erkennen. Gefährlich waren die Lintforterinnen nur dann, wenn sie das Tempo forcieren konnten. Die Gastgeberinnen konnten zwar stets einen kleinen Vorsprung erzielen, doch Köln ließ nicht locker und kam immer wieder zum Ausgleich.

Haarsträubend war letztlich die Chancenverwertung des TuS, nur Yvonne Fillgert hatte keinen Fehlwurf zu verzeichnen. Erwähnenswert auch die Leistung von Eefje Huijsmans vom Siebenmeter-Punkt, denn von dort war sie präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Ansonsten ist dieser Erfolg lediglich unter der Kategorie Arbeitssieg einzuordnen. "Wir haben heute über die gesamte Spielzeit nicht zu unserer Normalform gefunden", ärgerte sich Trainerin Bettina Grenz-Klein. "Die Pause ist jetzt dringend erforderlich, denn einige Spielerinnen sind richtig platt."

(ut)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort