Handball TuS-Frauen bieten unglaubliche Energieleistung

Kleenheim/Kamp-Lintfort · Die Lintforter Drittliga-Handballerinnen gewinnen personell stark geschwächt bei der HSG Kleenheim mit 24:21.

 Torhüterin Jessica Jochims hatte allen Grund zum Jubeln.

Torhüterin Jessica Jochims hatte allen Grund zum Jubeln.

Foto: Siwe

Widrigkeiten sind dazu da sein, um gemeistert zu werden. Darin ist der TuS Lintfort ein wahrer Spezialist. Personell arg gebeutelt gewannen die Klosterstädterinnen in der 3. Liga bei der HSG Kleenheim mit 24:21 (14:14). Yvonne Fillgert (Wadenverletzung), Meike Krogmann (Studiengründe) und Haupttorschützin Prudence Kinlend, die parallel in der Bundesliga-Abstiegsrunde mit dem TuS Weibern aktiv war, standen in dieser Begegnung nicht zur Verfügung. So waren die Gäste nicht nur im Angriff deutlich geschwächt, sie mussten auch auf das enorm starke und wichtige Abwehrduo Kinlend/Fillgert verzichten. Drei Spielerinnen weniger heißt für die verbleibende Mannschaft zudem einen viel höheren Kraftaufwand. Zumindest schaffte es Angelika Bensch noch pünktlich zum Anpfiff anwesend zu sein. Sie kam direkt mit dem Zug von einer Fortbildung als Referendarin.

So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Lintforterinnen anfangs nicht ihren Rhythmus fanden und schnell mit 2:5 im Hintertreffen lagen. Sie hatten Schwierigkeiten mit der Zuordnung in der Abwehr. All das brachte die Gäste jedoch keinesfalls aus der Ruhe. Ganz im Gegenteil, mit einem enormen Tempo versuchten sie, Kleenheim unter Druck zu setzen. Zwar streuten sie dabei immer wieder den einen oder anderen Fehler ein, doch das wurde mit Kampfgeist wieder wettgemacht. Es gab nicht eine Spielerin beim TuS, die die Verantwortung auf ihre Mitspielerin weiterschob. Mit zunehmendem Spielverlauf wurde dann auch die Abwehr immer sicherer, und Torhüterin Jessica Jochims wurde immer stärker. Sie brachte insbesondere die Rückraumspielerinnen der HSG fast zur Verzweiflung, weil sie einige deren Bälle entschärfte.

Wer nun glaubte, Lintfort würde in der zweiten Spielhälfte wegen des kleinen Kaders einbrechen, sah sich getäuscht. Angetrieben von sechs unermüdlich anfeuernden Fans kämpften sie um jeden Ball und kassierten in der zweiten Halbzeit nur noch sieben Gegentreffer. Überhaupt hatte Kleenheim bis dato immer mehr als 21 Tore erzielt. Erstaunlich war, dass ausgerechnet die Gäste in der Schlussphase noch zulegen konnte. "Es ist kaum zu glauben, woher die Mannschaft diese Energie nimmt", wunderte sich Trainerin Bettina Grenz-Klein. "Mit diesem Willen ist sie als Kollektiv bärenstark."

(ut)
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