Volleyball Trio kämpft um den Meistertitel

Volleyball · Mit dem Kracher Berlin (Meister) gegen Friedrichshafen (Pokalsieger) startet am Montag die Volleyball-Bundesliga in die neue Saison. Im Titelkampf kann den beiden wohl nur Generali Haching gefährlich werden. Der Moerser SC wird es schwer haben, seinen vierten Platz zu wiederholen.

Es hatte schon etwas von Majestätsbeleidigung, als Serienmeister VfB Friedrichshafen in den Play-offs der zurückliegenden Bundesliga-Saison im Halbfinale gegen die Berlin Recycling Volleys mit 1:3 Spielen ausschied. Schließlich war der Verein vom Bodensee zuvor siebenmal in Folge Deutscher Meister geworden, insgesamt zieren zwölf nationale Titel den Briefkopf. Dass der Stachel tief sitzt, zeigt die Tatsache, dass der VfB in der Sommerpause seinen Kader komplett umgekrempelt hat. So soll die Meisterschaft von den Berlinern zurückerobert werden, die sich nach ihrem Coup gegen den VfB auch im Play-off-Finale knapp gegen Generali Haching behauptet hatten.

Trainer erwarten Dreikampf

Allerdings will die geballte Kompetenz der Bundesliga-Trainer den Friedrichshafenern keinen Freifahrtschein im Titelrennen ausstellen. Für sie kommen freilich auch die BR Volleys und Haching für den großen Wurf infrage — allerdings sonst niemand. In der vergangenen Spielzeit reihte sich der Moerser SC im Ranking hinter den großen Drei ein, Meister Berlin konnte in der Hauptrunde sogar zweimal besiegt werden. Dass dem MSC ein solches Husarenstück wieder gelingt, ist angesichts schwerwiegender Abgänge und eines sehr dünnen Kaders unwahrscheinlich. Die finanziell sehr gut ausgestatteten Berliner haben es dagegen geschafft, ihr Team auf dem Niveau der Vorsaison zu halten. Zwar verabschiedeten sich der tschechische Kapitän Jaroslav Skach und der Finne Urpo Sivola, doch dafür gelang das Kunststück, den Nationalspieler Robert Kromm aus Italien zurück nach Deutschland zu holen. Außerdem kam Sebastian Kühner vom CV Mitteldeutschland. Trotz der unglücklichen Finalniederlage gegen Berlin betrieb auch Generali Haching im Vergleich zu Friedrichshafen eine eher konservative Personalpolitik. Wobei sogar der VfB dafür verantwortlich war, dass Haching zum Beispiel den 2,07 Meter großen Belgier Matias Raymaekers und den 2,05 großen Finnen Konstantin Shomov verpflichtete. Denn die Friedrichshafener überzeugten Max Günthör von einer Rückkehr in die alte Heimat.

Wobei Günthör nur einer von 14 neuen Spielern beim Pokalsieger der vergangenen Saison ist. Noch Anfang der Woche kam die Nachricht vom Bodensee, dass in Gestalt des italienischen Diagonalangreifers Ventzislav Simeonov ein weiterer Hochkaräter verpflichtet wurde. "Natürlich wollen wird die Meisterschaft und den DVV-Pokal gewinnen", gibt VfB-Coach Stelian Moculescu entsprechend hohe Ziele aus. Zu einer echten Standortbestimmung kommt es gleich am Montag, wenn die Saison mit dem Auswärtsmatch beim Meister Berlin eröffnet wird. Die Moerser Position hinter dem Toptrio zu übernehmen, wird am ehesten dem TV Bühl zugetraut, der unter anderem für die Diagonale Marvin Prolingheuer aus der Grafenstadt weglocken konnte. Dahinter dürften sich das neu formierte Team aus Düren, die Netzhoppers KW-Bestensee, der TV Rottenburg, der CV Mitteldeutschland und Moers um die Mittelfeldränge streiten. Erster Kandidat für den einzigen Abstiegsplatz ist Aufsteiger VC Dresden. Das junge Team verpflichtete nur Juniorennationalspieler Santino Rost. Das Stützpunkt-Nachwuchsteam VCO Berlin spielt außer Konkurrenz.

(RP/ac)
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