Handball SVN ist im Derby zum Siegen verdammt

Moers/Neukirchen-Vluyn · In der Handball-Verbandsliga steigt am Sonntag bei der Moerser Adlern HSG das Lokalduell gegen den SV Neukirchen Während die Gastgeber relativ entspannt sein können, stehen die Gäste als Schlusslicht mächtig unter Zugzwang.

Es ist wieder soweit, Emotionen und Leidenschaft abzurufen, sei es auf dem Parkett oder auch auf den Zuschauerrängen. Denn am Sonntagmorgen empfangen die Moerser Adler HSG im Lokalduell den SV Neukirchen. Wie viel Brisanz diese Begegnung birgt, verrät ein Blick auf die Tabelle. Die Gastgeber scheinen nach dem 34:30-Erfolg am vergangenen Sonntag gegen Hüls gerettet, doch die Situation bei den Neukirchenern wird immer prekärer, denn bei einer weiteren Niederlage könnte der Rückstand auf das rettende Ufer weiter anwachsen.

Bei aller freundschaftlichen Verbundenheit ist eines gewiss, schenken werden sich beide Mannschaften angesichts der ebenso vorhandenen Rivalität nichts. So war es auch in der vorigen Saison. Während der SVN sich jenseits von Gut und Böse befand, kämpften die Moerser um den Klassenerhalt. Drei Spieltage vor Ende der Saison leistete Neukirchen keine Schützenhilfe und gewann das Derby bei den Adlern mit 30:25. Am Sonntag stehen die Gäste mit dem Rücken zur Wand und sind eigentlich zum Siegen verdammt. "Es mag sich als Tabellenletzter vielleicht komisch anhören, aber für uns zählt nur ein Sieg", betont der Neukirchener Trainer Björn Baar. Im Hinspiel hat sein Team bewiesen, dass es mit Moers mithalten kann, endete die Partie doch 27:27. Hoffnungen schöpfen die Gäste aus der Tatsache, dass der kürzlich verpflichtete Jörg Förderer, Trainer des Drittligisten SG OSC Löwen Duisburg, wieder mitspielt. Bei seinem ersten Auftritt im Neukirchener Dress gab er der Mannschaft als Regisseur die nötige Sicherheit. "Ich hoffe, dass sein Mitwirken der Mannschaft wieder das nötige Selbstbewusstsein gibt. Wir sind aber auch auf eine Manndeckung gegen Jörg Förderer eingestellt. Unsere Deckung muss aggressiv arbeiten, die Rücklaufmoral muss stimmen, und die Chancen müssen genutzt werden. Dann haben wir eine Chance in Moers zu bestehen", betont Baar. Dabei kann er fast auf seinen kompletten Kader, einzig Dirk Pruschinski wird aus beruflichen Gründen fehlen.

Personell ist bei den Hausherren noch nicht alles klar, doch große Sorgen plagen HSG-Trainer Hans-Gerd Hüfken nicht. Einzig hinter den Einsätzen der beiden Rückraumspieler Michael Brand (Knieverletzung) und Christian Planken (Handverletzung) steht noch ein Fragezeichen. "Ich freue mich auf unser erstes Derby zu Hause", so Hüfken. "Ich gehe recht optimistisch an diese Aufgabe heran, erwarte allerdings einen kampfstarken Gegner. Dabei dürfen wir uns nicht davon beeindrucken lassen, ob ein Jörg Förderer spielt oder nicht, denn um zu gewinnen, muss man sich mit jedem Gegner auseinandersetzen. Wir wollen unbedingt gegen Neukirchen gewinnen, denn ein paar Punkte brauchen wir noch, um den Klassenerhalt wirklich sicher zu haben."

(ut)
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