Fußball Sieben "Neue" nach internem Brainstorming

Moers · Mannschaftliche Geschlossenheit, Emotionalität und Kampfbereitschaft sorgt auch bei der Konkurrenz für Respekt.

Tim Wilke weiß, dass nicht immer der künstlerische Eindruck über den sportlichen Erfolg entscheidet. Hätte er es zuvor nicht schon geahnt, dem Trainer des A-Ligisten SV Alemannia Kamp wäre es spätestens in den Partien der vergangenen Spielzeit aufgefallen. "Wir waren in unseren Spielen nicht immer besser, aber wir haben immer mehr gewollt als der Gegner", berichtet der Coach. Das Ergebnis: Kein anderes Team der Liga setzte sich häufiger mit einem Tor mehr auf der Habenseite durch als Wilkes Mannen.

"Wir haben unsere Punkte durch mannschaftliche Geschlossenheit gewonnen", lautet des Trainers Bewertung. Keine schlechte Sache. So kann es weiter gehen unterhalb des Kamper Klosters, weswegen Wilke und sein Co-Trainer Dirk Otten sich zwischen den Spielzeiten an ihre Mannschaft gewendet haben. "Wir haben sie gefragt, wer zu uns passen würde", sammelte das Duo die Ideen und Vorstellungen der Mannschaft. Das Brainstorming des Teams brachte sieben Namen von Akteuren hervor, die sich nun die neuen grünen und schwarzen Trikots des letztjährigen Tabellensechsten überstreifen dürfen.

Wilke war mit den Vorschlägen durchaus einverstanden. "Fünf von ihnen haben eine Kamper Vergangenheit", hat er im Archiv des Clubs gesehen. Björn Blank etwa hat die Nachwuchsschule der Alemannia unter besonderer Beobachtung und Anleitung durchlebt, war sein Vater doch lange Zeit auch Trainer im Kamper Juniorenbereich. Jetzt kehrt der Junior von seinem Gastspiel beim GSV Moers zurück. Auch Sjard Schürmann hat seine Reise durch die Nachbarschaft beendet, die beim Landesligaaufsteiger Fichte Lintfort angesichts einer größeren Verletzung allerdings von einer langen Ausfallzeit überschattet war.

Kamil Franke und Marvin Wesel haben ihre fußballerischen Kindheitstage unterhalb der Klosteranlage ebenfalls nicht vergessen und sich vom Ligarivalen SV Millingen verabschiedet. Nils Speicher stammt aus der aktuellen Nachwuchsschule des Clubs. Allein der letztjährige Meerfelder Fabian Konik und der vom TuS 08 Rheinberg zum Team gestoßene Christian Spaltmann müssen sich noch an die Kamper Gepflogenheiten gewöhnen.

"Das schaffen sie", sind Wilke und Otten nicht nur von ihren spielerischen Fähigkeiten überzeugt. "Die Alemannia lebt von ihren Emotionen und ihrer Geschlossenheit", unterstreicht das Trainergespann schon seit Jahren. Vor dem Saisonauftakt mit dem Gastspiel bei Aufsteiger TuS Xanten spricht Wilke aber auch gerne die gestiegenen Möglichkeiten an, die sich angesichts seines 27-köpfigen Kaders bieten. "Mit der Qualität sind wir auch variabler geworden", sagt er. Die Konkurrenz hat es längst bemerkt und traut der Alemannia prompt ein gehöriges Wort im Aufstiegskampf zu. "Ich habe noch keine Mannschaft gesehen, die sich nicht auch in der Tabelle verbessern möchte", bremst der Trainer.

Immerhin, wer es mit der Alemannia aufnimmt, der wird sich auf ein Team einstellen müssen, dass bis zum letzten Ballwechsel seine Chance sucht. "Ich bin schon lange dabei, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", spricht Otten die dreiwöchige Konditionsarbeit an, für die Wilke den ehemaligen Fußball- und Footballtrainer Detlef Reck gewinnen konnte. "Die Jungs sind abends ins Bett gefallen, aber wir werden auf den Punkt topfit sein", verspricht er.

(dk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort