Lokalsport Seit 16 Jahren für die Fechter im Einsatz

Moers · Am kommenden Donnerstag zeichnet der Kreissportbund Ehrenamtler aus der Region aus. Die aus den heimischen Vereinen stellt die RP in einer Serie vor. Heute: Marita Grundler vom FC Moers.

In einem ist sich Marita Grundler, zuständig für die Mitgliederverwaltung beim Fechtclub Moers, sicher. "Ohne Ehrenamt gäbe es den Verein nicht." Seit rund 20 Jahren ist die 57-Jährige Mitglied und seit nunmehr 16 Jahren arbeitet sie ehrenamtlich für den Traditions-club, der seit den 1950er in ganz Deutschland einen klangvollen Namen hat.

Angefangen hat alles mit der Betreuung der Turnierkasse, später war sie im Förderverein Kassiererin und schon bald 2. Vorsitzende. Und wie viel Zeit sie heute tagtäglich in den Verein investiert, kann sie kaum abschätzen. "Die Vorbereitung eines Fechtturniers kann schon mal eine ganze Woche dauern, dazu kommt dieselbe Zeit der Nachbearbeitung", erklärt Grundler. Außerdem kümmert sie sich um die Finanzbuchhaltung oder die Jahresabschlüsse. "Das sind bestimmt 20 Wochenstunden", erklärt sie. Doch der Verein liegt ihr am Herzen und ist damit auch ein großer Bestandteil des eigenen Familienlebens. "Ich habe drei Söhne, alle waren zehn Jahre im Verein", sagt sie. "Da sieht man, was für eine Arbeit im Verein anfällt."

Warum sie so viel Zeit ohne finanzielle Gegenleistung investiert, ist für sie eine klare Sache: "Der Job bringt mir Zufriedenheit, weil man merkt, dass man gebraucht wird." Dennoch würde sie sich bei den vielen Aufgaben im Verein Unterstützung wünschen, aber in vielen Bereichen fehlt der Nachschub an Ehrenamtlern. "Wir freuen uns natürlich, dass die Eltern der Kinder auch Aufgaben übernehmen, aber in den Vorstand will keiner. Und wenn man einmal selbst im Ehrenamt tätig ist, kommt man da auch nicht so einfach mehr raus."

Doch bevor ein falscher Eindruck entsteht, fügt sie hinzu: "Die Arbeit macht mir hier großen Spaß. Zuletzt haben wir es geschafft, den Bau einer neue Fechthalle auf den Weg zu bringen", sagt sie mit einer ordentlichen Portion Stolz in der Stimme. In einer Zeit, in der die städtische Haushaltskasse leer ist, ist das sicher außergewöhnlich. Und trotzdem gibt sie sich stets bescheiden. Gefragt, ob sie sich geehrt fühlt, für ihr Engagement gewürdigt zu werden, erklärt sie: "Ich war überrascht. Als Frau ist man dazu erzogen worden, keinen Dank zu erwarten", erklärt sie.

"Aber doch, es freut und motiviert mich zusätzlich." Marita Grundler hat allerdings auch weitere Ideen, wie die unentgeltliche Mitarbeit in Sportvereinen belohnt werden könnte. "Um das Ehrenamt mehr zu würdigen, sollte man überlegen, ob es keine steuerliche Erleichterung geben könnte."

(kt)
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