Die Kreise, die beide Mannschaften nach dem Abpfiff des Unparteiischen bildeten, drückten das veränderte Bild in der Liga auch aus. Die Spieler aus Schwafheim tanzten umeinander herum und skandierten laut "Spitzenreiter, Spitzenreiter". Einige Meter abseits kauerten die geschlagenen Akteure des VfL, die sich der ersten Manöverkritik ihres Trainers Michael Hoppe stellen mussten. "Der SV Schwafheim stand kompakt, hat Wege und Möglichkeiten gefunden, sein Spiel aufzuziehen und hat einen verdienten Sieg erzielt", mussten sich die Spieler aus dem Duisburger Westen anhören. Der VfL-Coach gratulierte ohne Zögern und ohne Einwände dem neuen Spitzenreiter. "Schwafheim hat verdient gewonnen", erklärte er.

Dabei hätte der Tag vielleicht einen anderen Verlauf genommen, wenn dem VfL nicht schon nach wenigen Minuten die berühmten Zentimeter zum Glück gefehlt hätten. Kevin Krämer, Schwafheims später nur selten geprüfter Torhüter hatte bei einem Schuss von Christian Zeiler das Nachsehen und das Glück, dass der Ball lediglich die Latte traf. Die Platzbesitzer aus Schwafheim durften sich auf die Fehlerquote der Gäste und auf die Qualitäten ihres Stürmers Marcel Krause verlassen. Nach zwölf Minuten unterschätzte Rheinhausens Verteidiger Philip Hakala einen langen Ball. Krause war zur Stelle und schoss die Lederkugel am vergeblich sich streckenden Sven Römer vorbei in den Winkel des Gästetores. Der Torhüter mit der Binde des VfL-Mannschaftskapitäns war nach einer Stunde Spielzeit ein zweites Mal geschlagen. Krause hatte von der Strafraumgrenze abgezogen und war selbst überrascht und hellauf begeistert, dass der Ball unter Römer den Weg ins Netz fand. Der SVS erkämpfte sich früh den Ball und stellte den VfL mehrfach vor Probleme. Auch nach dem Wechsel fanden die Gäste keinen Weg, um das Schwafheimer Tor zu gefährden. Zeiler sah zu allem Überfluss in der 71. Minute die Ampelkarte. Danach waren die Gäste auf Schadensbegrenzung aus. Die gelang nicht, weil Andreas Isailovic in der 89. Minute noch einmal traf.