Fußball Schiedsrichter bedroht: Saftige Strafe für den MSV

Moers · Wegen der Vorfälle bei der Kreisliga-C-Partie zwischen dem MSV Moers IV und Kamp II werden rund 600 Euro fällig.

Was geschah wirklich in den Schlussminuten und nach dem Abpfiff der Partie in der Fußball-Kreisliga C zwischen der vierten Mannschaft des MSV Moers und dem SV Alemannia Kamp II im Rheinpreußenstadion? Licht ins Dunkel, versuchte am Montagabend die Sitzung der Kreis-Spruchkammer, zu bringen. Der Fall hatte über die Grenzen des Fußballkreises Moers hinaus für Schlagzeilen gesorgt, hatte es doch zunächst sogar Gerüchte gegeben, Schiedsrichter Daniel Hoffmann (ESV Hohenbudberg) sei nach drei Platzverweisen in der Schlussphase gegen den MSV von dessen Trainer nach der Partie mit einem Messer bedroht worden.

Ein Vorwurf, der sich während der Verhandlung, der auch ein Medienvertreter einer in Deutschland erscheinenden türkischen Zeitung anwesend war, nicht aufrechterhalten ließ, zumal sich der eigentliche Übungsleiter des MSV IV, Tugrul Uslu, zu diesem Zeitpunkt in Urlaub befand und von seinem Assistenten Erdal Yanik vertreten wurde. Wie die Beweisaufnahme in den Räumen der Geschäftsstelle des Fußballkreises ergab, soll wohl bei einem der Zuschauer eine Klinge aufgeblitzt sein, während Yanik dem Schiedsrichter einige unflätige Worte an den Kopf geworfen hat. Jedenfalls fühlte sich der Unparteiische bedroht und rief aus seiner Kabine heraus die Polizei, die dann auch prompt im Rheinpreußen-Stadion erschien und die Anzeige von Daniel Hoffmann entgegennahm. "Wir haben uns sehr schwer getan", sagte Spruchkammer-Vorsitzender Heinz Kremers nach der Urteilsbegründung. Dabei kam erschwerend hinzu, dass Co-Trainer Erdal Yanik gar kein Mitglied des MSV ist. Yanik jedenfalls muss sich ein halbes Jahr lang dem Rheinpreußen-Stadion fernhalten und darf während dieser Zeit kein offizielles Amt bei einem Verein ausüben. Zudem müssen die Meerbecker für das ungebührliche Benehmen ihrer überwiegend türkischen Fans der vierten Mannschaft eine Strafe zahlen, so dass sich die Gesamtsumme aller Kosten auf rund 600 Euro summiert.

150 Euro, weil Yanik kein Vereinsmitglied des MSV ist, aber als Trainer ein offizielles Amt beim Verein ausgeübt hat, 250 Euro, weil sich die Zuschauer ungebührlich benommen haben und schließlich 75 Euro, weil Trainer Tugrul Uslu trotz Ladung nicht zur Spruchkammersitzung erschienen war und der Meerbecker Verein auch nicht den Namen des von ihm gestellten Schiedsrichter Assistenten benennen konnte. Frank Bohnert, Fußballobmann des MSV ließ offen, ob der Verein binnen zehn Tagen gegen dieses Urteil Einspruch einlegen wird. Der Fall ist allerdings noch nicht ganz abgeschlossen. Für heute hat Erdal Yanik eine Vorladung zur Polizei erhalten, wie er zu Beginn der Verhandlung wissen ließ. Dagegen hat Schiedsrichter Daniel Hoffmann noch nichts von den Ordnungsbehörden gehört.

(js)
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