Basketball Sarah Stock sagt mit ihrer EM-Premiere ade
Neukirchen-Vluyn · Die Basketballerin aus Neukirchen-Vluyn spielt in Rumänien ihre erste Europameisterschaft, danach geht's zum Studium in die USA.
Die Zeit der Vorbereitung neigt sich dem Ende entgegen. Kommenden Freitag trifft sich die weibliche U 18-Nationalmannschaft des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) im Bundesleistungszentrum Heidelberg, um am Wochenende die ganz heiße Vorbereitungsphase auf die B-Europameisterschaft mit einem Turnier in Luxemburg einzuläuten. Anschließend geht es direkt weiter nach Rumänien, wo in Oradea und Timisoara die kontinentalen Titelkämpfe über die Bühne gehen (17. bis 27. Juli). Mit von der Partie ist auch die Neukirchen-Vluynerin Sarah Stock, die auf diesem Niveau ihre Premiere im deutschen Trikot feiern wird.
"Im vergangenen Jahr bin ich in der letzten Qualifizierungsphase gescheitert. Umso cooler ist es jetzt natürlich, dass ich meine erste Europameisterschaft spielen kann", sagt die 18-Jährige, die vorige Saison bei der TG Neuss in der 2. Bundesliga auf Korbjagd ging, sich ihr sportliches Rüstzeug aber bei der BG Lintfort holte. In der U 15 hatte sich Stock zwar schon einmal in den Kader der Nationalmannschaft gespielt, mangels einer EM in dieser Altersklasse aber nur bei einem internationalen Turnier für Deutschland gespielt. Dass Bundestrainer Stefan Mienack die Neukirchen-Vluynerin dieses Mal mit dabei haben möchte, hat sie ihren guten Leistungen im Vorfeld zu verdanken. Beim Auftaktlehrgang im Mai waren noch 19 Spielerinnen eingeladen. Nach zwei Turnieren in Polen und Tschechien sowie einem weiteren Lehrgang in Heidelberg waren es nur noch 13, den endgültigen Kader gab der DBB erst vorigen Freitag bekannt (die RP berichtete).
Auf Seiten des Verbandes gäbe es sicher keine Einwände, wenn es die U 18 schaffen würde, sich unter die ersten Drei zu spielen und damit den Aufstieg in die A-Division zu schaffen. Doch die Mannschaft hat sich zunächst ganz bewusst kleinere Ziele gesetzt. "Wir wollen möglichst als Gruppenerster die Zwischenrunde erreichen und schauen dann von Spiel zu Spiel", verrät Stock. In der Vorrunde trifft Deutschland auf Lettland, Estland und Irland, wobei die Lettinnen dem Vernehmen nach der stärkster Gegner sind. Und ausgerechnet gleich im ersten Match geht's für die Deutschen gegen den wohl dicksten Brocken. "Dass wir gleich unter Druck stehen, schadet nichts", meint Stock abgebrüht.
Wobei sie sich das Geschehen auch zunächst von außen ansehen kann. Als Shooting Guard, also Flügelspielerin die Distanzwürfe sucht, steht sie nicht in der Startformation, sondern greift erst nach ein paar Minuten ins Geschehen ein. "Die Rolle liegt mir. Einsätze sind mir sicher, ich kann aber zuerst schauen, was mich erwartet", sagt die 18-Jährige, für die die EM so etwas wie eine vorläufige Abschiedsvorstellung ist. Denn im August tritt sie ein Stipendium in den USA an, wo sie an einer Privatuniversität in Fairfield im Bundesstaat Connecticut studiert und Basketball spielt. Doch ihre Nationalmannschaftskarriere sieht Stock dadurch nicht beendet. Sie plant, die Sommer regelmäßig in der Heimat zu verbringen. "Ich will den Kontakt zu den Bundestrainern halten. Und wenn die Leistungen stimmen, habe ich auch Chancen, bei der U 20 dabei zu sein."