Handball Relegationsgegner setzt auf Jugend

Kamp-Lintfort · Am Sonntag gastieren die Handballerinnen des TuS Lintfort beim TSV Haunstetten. Das erste Match der Aufstiegsrelegation steht auf dem Programm. Von den Augsburgerinnen weiß der TuS nur wenig.

Während fast alle Mannschaften in den Dritten Ligen bereits die Saison abgeschlossen haben, hat der TuS Lintfort noch zwei Pflichtspiele zu bestreiten. In der Aufstiegsrelegation treffen die Klosterstädterinnen in Hin- und Rückspiel auf den Tabellenzweiten der Südstaffel, den TSV Haunstetten aus Augsburg. Ein Verein, der hierzulande nur absoluten Insidern ein Begriff sein wird. Auch beide Vereine betreten Neuland. Bis dato spielten sie noch nicht gegeneinander, und die Trainer kennen den jeweiligen Gegner lediglich von Videoaufzeichnungen.

Die Gastgeberinnen spielen seit mittlerweile drei Jahren in der dritten Liga. Trainiert werden sie von Herbert Vornehm. Er ist so etwas wie das Mädchen für alles im Verein, neben seinem Trainerjob übt er noch das Amt des Abteilungsleiters beim TSV Haunstetten aus. Die Zielsetzung der Mannschaft war unter den besten fünf Teams der Südstaffel zu landen. "Letzte Saison waren wir punktgleich mit dem Tabellendritten", berichtet Vornehm. "Der Großteil der Mannschaft ist zusammengeblieben, und deshalb haben wir damit geliebäugelt, oben mitzumischen. Dass es letztlich der zweite Platz geworden ist, damit haben wir vorher nicht gerechnet." Dabei setzt der Verein hauptsächlich auf die eigene Jugendarbeit. Im jetzigen Kader haben von 14 Spielerinnen immerhin zehn bereits die eigenen Nachwuchsteams durchlaufen. Der Augsburger Raum ist so etwas wie eine Handball-Diaspora. Das hat Vor- und Nachteile. Gute Spielerinnen werden nicht abgeworben, dafür ist es auch schwierig, gute Spielerinnen nach Haunstetten zu locken. So bleibt dem Verein kaum etwas anderes übrig, als auf die eigene Jugend zu setzen. "Ein weiterer Pluspunkt in dieser Saison war, dass wir von Verletzungen verschont geblieben sind, zumindest was die Leistungsträgerinnen anbelangt", so der Haunstetter Trainer. "Die große Stärke der Mannschaft ist die Geschlossenheit, das ist schon wirklich ein verschworener Haufen. Bei einer guten Leistung wird keine Spielerin hervorgehoben. Und wenn mal eine einen schlechten Tag erwischt hat, wird sie auch nicht gleich verteufelt."

Über den TuS Lintfort weiß Vornehm noch nicht sehr viel, zu entlocken war ihm zumindest, dass er vor Prudence Kinlend und Alina Grijseels großen Respekt hat. Im Erfolgsfall bereitet sich der Verein zumindest schon einmal auf die Zweite Bundesliga vor. "Wir kämpfen darum, wenn wir es sportlich dorthin schaffen sollten, finanziell auch auf soliden Beinen zu stehen. Es ist sicherlich ein Kraftakt", so Vornehm. "Doch jetzt freue ich mich erst einmal auf die beiden Spiele, die für uns der absolute Höhepunkt der Saison sind. Ich hoffe, die Halle ist bis auf den letzten Platz gefüllt und herrscht eine tolle Stimmung."

(ut)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort