Vereinsheime Raus mit dem Qualm

Das Rauchverbot, das in öffentlichen Gaststätten in NRW Anfang Juli in Kraft getreten ist, gilt auch für Vereinsheime und Clubhäuser. Allerdings gibt's Ausnahmen, zumindest aber eigens ausgewiesene Raucherzonen.

Es ist kein Geheimnis, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist und sich bei Sportlern alles andere als leistungsfördernd auswirkt. In Nordrhein-Westfalen greift das Nichtraucherschutzgesetz in Gaststätten seit Anfang Juli, und es gilt natürlich auch in Vereinsheimen. Aber noch längst nicht alle Clubhäuser sind bis heute zu einer rauchfreien Zone geworden. Gleichwohl gehen einige Vereine mit gutem Beispiel voran.

Geschlossene Gesellschaften

Im Clubheim des VfL Repelen herrscht Rauchverbot, aber nicht nur dort, sondern auf der gesamten Platzanlage. "Das Verbot war ein Vorstandsbeschluss", erklärt der Repelener Geschäftsführer Georg Gaidt. "Das ist sowieso eine sinnvolle Geschichte, denn im Winter wird unser Clubhaus auch als Aufenthaltsraum für Kinder genutzt. Und da kann es natürlich nicht sein, dass sie in einen völlig verqualmten Raum kommen." Wer die Finger nun gar nicht vom Glimmstengel lassen kann, der kann und darf allerdings in einem strikt eingeschränkten Bereich der Lust frönen.

Etwas anders sieht es beim GSV Moers aus. Hier darf im Vereinsheim nur dann geraucht werden, wenn es sich um eine geschlossene Gesellschaft handelt, zum Beispiel bei einer Mannschaftsfeier. Und auch dann nur, wenn keine Kinder und Jugendlichen dabei sind. "Ich bin selbst leidenschaftlicher Raucher", gesteht Freddy Oestreich ein, der Fußball-Abteilungsleiter des GSV. Und auch er sagt: "Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn Kinder in einen verqualmten Raum müssen." Aber auch die Raucher beim GSV Moers werden nicht total ausgesperrt. Für sie ist eine Raucherterrasse ausgewiesen worden — ausgestattet mit einer Vielzahl von Aschenbechern, damit alles sauber bleibt.

Eine Zweiteilung gibt's bei Fichte Lintfort: Das Vereinsheim ist in zwei Bereiche eingeteilt, wobei sich Kinder und Jugendliche ausschließlich im Nichtraucherbereich aufhalten dürfen. "Wir erwägen allerdings für die Zukunft ein absolutes Rauchverbot im Clubheim", betont der 1. Vorsitzende Gerd Wahle. "Wenn unsere Anlage saniert worden ist, werden die Raucher einen abgetrennten Bereich bekommen."

Völlig anders sieht's bei Preußen Vluyn aus. Dort darf im kompletten Vereinsheim geraucht werden. "Hier handelt es sich um eine öffentliche Gaststätte, die nicht vom Verein betrieben wird", erklärt Hans Böhnisch, der 2. Vorsitzende. "Unsere Pächter haben sich die Erlaubnis eingeholt, dass im Heim geraucht werden darf."

Der SV Rheurdt befürchtet Probleme, wenn das Rauchverbot im Clubhaus eingeführt wird. Michael Dommermuth, der 1. Vorsitzende des Vereins, sagt dazu: "Ich kann mir schon vorstellen, dass es vielen Gästen nicht passen wird. Deshalb wollen wir auch behutsam an die Sache heran gehen und nicht gleich den Holzhammer heraus holen."

Auf einer Vorstandssitzung wurde denn auch kürzlich das Rauchverbot beschlossen und soll spätestens in zwei bis drei Monaten in die Tat umgesetzt werden. Für die Raucher des SV Rheurdt soll dann eine überdachte Zone im Außenbereich des Vereinsheims zur Verfügung gestellt werden.

(RP)
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