Volleyball Neue Hoffnung für Moerser SC?

Moers · Heute steht für den Volleyball-Bundesligisten gegen CV Mitteldeutschland daheim das letzte Match der Normalrunde an. Davor suchten Fans das Gespräch mit dem Verein, ein Benefizspiel ist geplant.

 Über mangelnde Unterstützung der Fans kann sich der MSC in seiner misslichen Lage nicht beklagen – wie hier vergangenen Samstag in Düren.

Über mangelnde Unterstützung der Fans kann sich der MSC in seiner misslichen Lage nicht beklagen – wie hier vergangenen Samstag in Düren.

Foto: Privat

Momentan es ist zwar nicht mehr als ein winziges Fünkchen Hoffnung. Doch zumindest hat es schon zwei Treffen zwischen Vertretern des Volleyball-Bundesligisten Moerser SC und der Fangruppierung "Adlerblock" gegeben, bei denen die Anhänger ihre Ideen vorgebracht haben, wie der Traditionsverein seine durch den Abschied dreier Sponsoren entstandene Etatlücke von 500 000 Euro zumindest teilweise schließen könnte.

Diese Lücke hatte dazu geführt, dass der MSC keine Bundesliga-Lizenz mehr beantragen möchte. Ganz konkret ist vor der heutigen Heimpartie gegen CV Mitteldeutschland (19.30 Uhr, Enni-Sportpark) allerdings schon mal, dass es am Wochenende 22./23. März in Moers ein Benefizspiel für den MSC geben soll.

Dabei soll es freilich nicht darum gehen, Geld zu sammeln, um das riesige Etatloch zu stopfen. "Wir wollen einfach ein Signal senden, dass sich die Moerser Volleyballfans nicht kampflos mit dem Bundesliga-Aus abfinden", erklärt Lukas Hollenberg in seiner Funktion als Chef des "Adlerblocks". Er war es auch, der sich in Begleitung einiger Mitstreiter vorige Woche erstmals mit dem MSC-Vorsitzenden Günter Krivec und Volleyball-Abteilungsleiter Hans-Peter Heisig zusammengesetzt hatte. Am Montag folgte ein weiteres Treffen nur mit Heisig, bei dem die Pläne für ein Benefizspiel konkretisiert wurden.

"Entweder wird das eine Art Abschiedsspiel oder ein Spiel, mit dem wir die vage Hoffnung verknüpfen, neue Sponsoren zu finden", sagt Hans-Peter Heisig. Heisig hat schon Kontakt zum Erstliga-Konkurrenten Evivo Düren aufgenommen. Eine Zusage hängt davon ab, ob Trainer Michael Mücke eine solche Partie in die Vorbereitung auf die Play-offs passt. Weitere mögliche Gegner wären die Zweitligisten Rumelner TV und TSG Solingen. Doch beim Treffen zwischen den Fans und Hans-Peter Heisig ging es nicht nur um das Benefizspiel, es wurden auch konkrete Vorschläge gemacht, welche potenziellen Sponsoren aus der Region angesprochen werden könnten, von zweien sogar konkrete Ansprechpartner benannt.

"Wenn man weiß, wie viel Geld fehlt, fällt es zwar schwer, an eine Rettung zu glauben. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt", sagt Hans-Peter Heisig, dem es imponiert, wie sich die Fans einsetzen. Eine im sozialen Netzwerk Facebook zum Thema MSC-Rettung eingerichtet Seite verzeichnete innerhalb weniger Tage weit über 2000 Besucher. Aus ganz Deutschland und sogar dem Ausland gab es zumindest moralische Unterstützung für die Rettungsbemühungen.

Allerdings wird langsam die Zeit knapp. Offiziell müssen die Unterlagen für einen Lizenzantrag bis zum 1. April eingereicht werden. Aber auch wenn der Ligaverband DVL einen Aufschub gewähren würde, hätte der MSC später eventuell keine Mannschaft mehr, weil sich die Spieler schon anderweitig orientiert hätten. Wobei es inzwischen laut Abteilungsleiter Heisig auch Überlegungen gibt, je nach Zuspruch der Sponsoren eine Mannschaft für die 3. Liga oder Regionalliga auf die Beine zu stellen. Für die aktuelle Truppe geht es darum, sich nach der derben Pleite am Samstag in Düren auf das von der Tabellensituation her bedeutungslose Finale der Normalrunde gegen Mitteldeutschland zu konzentrieren. "Wir trainieren weiterhin gut, die Mannschaft ist motiviert", sagt Trainer Chang Cheng Liu. "Wir müssen jetzt darauf achten, dass wir nicht verkrampfen, wenn es mal nicht gleich läuft. Das ist auch die Lektion aus dem Spiel in Düren."

(RP)
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