Volleyball MSC in Bottrop mächtig unter Zugzwang

Moers · Der Volleyball-Bundesligist aus Moers steht immer noch ohne Saisonsieg da – weder in der Meisterschaft noch im Pokal hat's bislang geklappt. Das soll sich heute beim finanziell angeschlagenen Aufsteiger RWE Volley Bottrop ändern.

 Nachdenklich: MSC-Trainer Chang Cheng Liu und sein Assistent Michael Kohne suchen nach der richtigen Taktik, um heute das wichtige Spiel in Bottrop erfolgreich zu gestalten.

Nachdenklich: MSC-Trainer Chang Cheng Liu und sein Assistent Michael Kohne suchen nach der richtigen Taktik, um heute das wichtige Spiel in Bottrop erfolgreich zu gestalten.

Foto: SAB

Der Volleyball-Bundesligist aus Moers steht immer noch ohne Saisonsieg da — weder in der Meisterschaft noch im Pokal hat's bislang geklappt. Das soll sich heute beim finanziell angeschlagenen Aufsteiger RWE Volley Bottrop ändern.

Das Derby der beiden Volleyball-Bundesligisten RWE Volleys Bottrop und Moerser SC heute Abend (19 Uhr) in der Dieter-Renz-Halle steht unter besonderen Vorzeichen. Der Aufsteiger hat bereits zwei Erfolge verbucht, Moers dagegen steht nach vier Spieltagen noch ohne jeden Sieg da — und das, obwohl viele Fachleute aus der Branche den Adlern vor Saisonbeginn einen sicheren Platz in den Play-off-Rängen prophezeit hatten.

Nach dem enttäuschenden Aus im Pokalwettbewerb am Mittwoch beim TV Rottenburg schrillen in der Grafenstadt mittlerweile die Alarmglocken. Eine weitere Niederlage im West-Duell würde jegliche Zielsetzung und Planung beim MSC über den Haufen werfen. Denn danach folgt am nächsten Mittwoch das Spiel gegen die BR Volleys aus Berlin, den amtierenden Deutschen Meister. Auch Bottrop ist kein Gegner von Pappe. Die Mannschaft des früheren Moerser Spielers Goran Aleksov macht das Beste aus einer prekären Situation: Seine Truppe kämpft gegen die Konkurrenz, gegen wirtschaftliche Unwägbarkeiten und gegen Gerüchte an, dass — ähnlich wie vor zwei Jahren, als die RWE Volleys sang- und klanglos absteigen mussten — noch vor Saisonende wieder die Lichter ausgehen.

Trainer Chang Cheng Liu und seine Schützlinge sollten aber auf der Hut sein, dass die Gastgeber mit ihrem gefährlichen Diagonalangreifer Itamar Stein nicht sogar ihren dritten Saisonerfolg auf Kosten der Adler einfahren werden. Der Israeli Stein war eigentlich für den Mittelblock vorgesehen. Als der vor Saisonbeginn für die Diagonale eingekaufte Michael Rocamora alsbald wieder verabschiedete, machte Aleksov aus der Not eine Tugend und beorderte Stein auf die Position des Hauptangreifers. Seither läuft's beachtlich: Ein 3:0 in Coburg und ein 3:1 in Mitteldeutschland brachten Rang sieben und drei Punkte mehr auf dem Konto als der MSC heute sein Eigen nennen darf. Das macht offenbar selbstbewusst: "Moers hat ein gutes Team. Sie sind besser als es die bisherigen Resultate in der Liga aussagen. Wir müssen uns aber auf unsere Stärken konzentrieren. Ich will den ersten Heimsieg, wir sind bereit", sagt Stein, der die Scorerliste der Bundesliga vor allen Stars aus Friedrichshafen, Berlin und Haching mit 83 Punkten anführt.

Diese Stärke des Gegners kann aber auch schnell zur Schwäche werden. Gelingt es den Moersern, Stein aus dem Spiel zu nehmen, wird Bottrop kaum eine Chance gegen die wesentlich ausgeglichener besetzten Gäste haben. Allerdings muss bei den Adlern dringend die Präzision erhöht werden, was vorigen Sonntag gegen Haching und jüngst in Rottenburg noch ein Hauptgrund für die beiden Niederlagen war. MSC-Coach Liu gibt als Marschroute vor: "Von Spielsituation zu Spielsituation denken, nicht an den übernächsten Satz, schon gar nicht an nächste Spiele. Ansonsten bekommen wir ein ernsthaftes Problem im Kopf."

(RP)
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